Im September hatte sich das Geothermalgebiet Gunnuhver auf der Halbinsel Reykjanes verändert. Sozusagen über Nacht war eine neue heisse Schlammquelle entstanden, das touristisch beliebte Gebiet hatte für Besucher aus Sicherheitsgründen gesperrt werden müssen.
Die bislang noch namenlose Schlammquelle sprudelt immer noch, und das TV-Regionalmagazin Landinn hat sie mit der Kamera besucht. Im Abstand von 10 bis 15 Minuten schleudert sie wie der Geysir bis zu 20 Meter hohe Fontänen in die Luft – allerdings bestehen Gunnuhvers Fontänen aus kochendem Schlamm.
„Solche Schlammquellen sind in Island und weltweit eine Seltenheit und oft nur sehr kurzlebig,“ erklärt die Geologin Auður Agla Óladóttir im Filmbeitrag, “manchmal sind sie nur für wenige Monate oder Jahre aktiv.“
Auch eine Dampfquelle hat nach einer heftigen Erdbebenserie ihre Lage verändert. Auður erklärt, dass Dampf sich stets den leichtesten Weg sucht, und dass durch Erdbeben entstandene unterirdische Spalten völlig neue Wege für heisses Wasser und Dampf entstehen lassen.
Die Region Reykjanes sei für ihre heftige geothermische Aktivität bereits aus der Geschichte bekannt. Mit Inbetriebnahme des Kraftwerkes Reykjanesvirkjun habe die Aktivität zugenommen, man sehe die aktuellen Entwicklungen jedoch nicht im Zusammenhang mit dem Erdwärmekraftwerk.
Im Filmbeitrag (in isländischer Sprache) sehen Sie faszinierende Aufnahmen des Geothermalgebietes an der Gunnuhver.