Ein Buckelwal, der einige Zeit an Islands Nordküste verbracht hatte, machte sich Ende vergangener Woche auf die Reise, schwamm entgegen dem Uhrzeigersinn halb um Island und dann hinaus auf die offene See Richtung Irland. Das zeigten Satelliteninformationen.
„Der Wal schwimmt zielstrebig, etwa 100 Seemeilen in 24 Stunden“, berichtete Gísli Víkingsson dem Morgunbladid. Víkingsson ist einer der Wissenschaftler am Isländischen Meeresforschungsinstitut, die die Reisen des Wals beobachten.
Der Wal wurde nun 860 Kilometer westlich von Irland gesichtet. Die Wissenschaftler hatten den Wal am 21. Oktober 2009 mit einem Monitor ausgestattet und seitdem seine Bewegungen verfolgt.
„Noch nie hat ein Walmonitor so lange funktioniert und das liefert uns wertvolle Informationen“, sagte Víkingsson.
Im vergangenen Jahr war ein Buckelwal benutzt worden um Kapelan (Lodde) zu finden, einen Schwarmfisch, von dem sich die Wale ernähren.
Auf ihren Wanderungen legen Buckelwale tausende Kilometer zurück. Weltmeister unter den reisenden Tieren aber sind die Küstenseeschwalben, die in Island und Grönland brüten.
Fotos: Páll Stefánsson.
Neue Forschungen zeigen, dass jede Küstenseeschwalbe in ihrem Leben eine Strecke zurücklegt, die drei Ausflügen zum Mond gleicht.
„Ihr Zugweg ist viel länger als man früher glaubte“, sagte der Ornithologe Aevar Petersen zu RÚV. „Man wusste, dass sie grosse Entfernungen überwinden, aber wir sprechen von 70.000 Kilometern jedes Jahr, hin und zurück.“
Die Küstenseeschwalbe verlässt Island und den Nordosten Grönlands im August. Sie legt auf dem Zentralatlantik eine Pause von einem Monat ein.
Dann fliegt sie mit Zwischenstops weiter zu ihrem Winterquartier in der Antarktis, wo sie im Dezember ankommt. Im Frühjahr kehrt sie nach Island und Grönland zurück.
Übersetzt und zusammengefasst von Bernhild Vögel.