Der Historiker Guðmundur Magnússon schrieb im gestrigen Morgunblaðið einen interessanten Artikel über die Besitzverhältnisse am Geysir.
Demnach hatten die Landbesitzer die berühmte Geothermalregion seit der Landnahme besessen. Im Sommer 1893 besuchte James Craig Jr., ein reicher irischer Adeliger, Island und traf am Geysir die verarmten Landbesitzer, die vergeblich versucht hatten, der Regierung das Land zu verkaufen. Craig versprach, er würde auch das umliegende Land kaufen Im Jahr darauf kaufte er das ganze Land für 3000 dänische Kronen von den Besitzern Sigurður Pálsson, Jón Sigurðsson und Greipur Sigurðsson.
Craigs Familie fand den Erwerb unpassend, und am Ende schenkte James die heißen Quellen seinem Freund E. Rogers, der noch niemals in Island gewesen war.
Im Jahr 1935 schließlich erwarb Sigurður Jónsson, ein reicher isländischer Kaufmann, den Geysir für 8000 ISK und schenkte ihn dem Staat. Dem Nýja Dagblaðið sagte er: „Ich glaube, der isländische Staat sollte diesen einzigartigen Schatz haben und alles tun, um ihn für spätere Generationen zu erhalten. Die Region sollte ein Nationalpark werden.”
Sigurður war ein spendabler Mann, im Jahr 1941 schenkte er dem Staat auch das Gut Bessastaðir als zukünftigen Präsidentensitz. Im Jahr 1944 wurde Island unabhängig, seitdem beherbergt das Gut auf der Halbinsel Álftanes bei Reykjavík die Staatspräsidenten des Landes.
Die Erhebung eines Eintrittsgeldes von 600 ISK am Geysir durch die Landbesitzer hat in Island zu hitzigen Debatten geführt. Bis zu 6000 Besucher kommen jeden Tag in das Gebiet, den Landbesitzern zufolge werde das Geld für Instandhaltung und Schutz des Areals genutzt.
Die Regierung hingegen beharrt darauf, dass der Geysir seit 1935 Staatseigentum ist und dass die Landbesitzer kein Recht haben, ein Eintrittsgeld zu kassieren.