Vertreter des Arbeitsmarktes haben sich trotz umfassender Gespräche auf keine Lösung bei der Lohnerhöhung einigen können. Nun ist das sogenannte „nationale Abkommen“ in Gefahr, dessen Gespräche über Themen wie Wirtschaft, Löhne und soziale Fragen am Freitag statt fanden.
Präsident des ASÍ Gylfi Arnbjörnsson. Copyright: Icelandic Photo Agency.
„Es wird deutlich, dass die Lohnverträge an einem seidenen Faden hängen,“ sagte der Präsident des Gewerkschaftsbundes (ASÍ) Gylfi Arnbjörnsson gegenüber der Zeitung Fréttabladid. „Unsere Absicht war es in Bezug auf die Lohnbedingungen eine gemeinsame Basis mit den Arbeitgebern zu finden, aber wir waren nicht erfolgreich. Es gibt Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Zeitablaufs.“
Arnbjörnsson fügte hinzu, dass die lockere Haltung der Regierung und der Zentralbank bei der Handhabung von Wirtschaftsfragen den verhandelnden Teilnehmern nicht weiter helfe, um eine Lösung zu finden. Die Vertreter des ASÍ Verhandlungsgremiums wollten das Wochenende dazu nutzen, ihre Position zu überprüfen.
Der Arbeitgeberbund (SA) schlug vor, dass die monatliche Erhöhung der Niedriglöhne um 13.500 ISK (EUR 78 EUR, 110 USD) mit zwei identischen Zahlungen am 1. Juli und 1. November eingeführt werden solle. Dies war ursprünglich für den 1. März geplant, wurde aber aufgrund der wirtschaftlichen Situation verschoben.
Der SA regte ausserdem an, die geplante Lohnerhöhung Anfang nächsten Jahres auf den 1. September 2010 zu verschieben. ASÍ lehnte beide Vorschläge ab.
Geschäftsführer des SA Vilhjálmur Egilsson sagte, dass es für die Arbeitgeber unmöglich sei den Anforderungen des ASÍ nach zu kommen und die monatlichen Gehälter am 1. Juli um die ganze Summe zu erhöhen. „Es ist offensichtlich, dass wir dies nicht handhaben können. Wir drehen uns im Kreis.“
Vilhjálmsson sagte, dass der SA mit diesen Vorschlägen eine Übereinkunft erreichen wollte, mit der alle zufrieden sind und mit der Einzelpersonen und Unternehmen optimistisch in die Zukunft schauen können.
„Es geht hier nicht nur um die Löhne, es geht um die ganze wirtschaftliche Struktur. Es geht um Unternehmen, die den Mut haben, Leute anzustellen und zu investieren,“ sagte Vilhjálmsson.
Vilhjálmsson erklärte, dass ein Abkommen mit den Arbeitsmarktvertretern über die Lohnfrage als eine Basis für das sogenannte „nationale Abkommen“ betrachtet wurde. Nun seien die dafür nötigen Bedingungen, um ein solches Abkommen zu treffen, nicht mehr länger gegeben.
„All die Stabilität, die sich die Menschen von diesem Abkommen über die Lohnverträge erhofft haben, wurde nicht erreicht. Deswegen werden wir nicht die gleiche Kurskraft für die Ereignisse haben, wie sonst,“ teilte Vilhjálmsson mit.
Klicken Sie hier, um mehr über die Gespräche des „nationalen Abkommens“ zu lesen.