Eine Reihe von Erdbeben haben am Wochenende den südwestlichen Teil Islands erschüttert, mit einer Stärke bis zu 4,7 auf der Richterskala. Am 29. Mai ging es mit dem ersten Beben los, genau an dem Tag, an dem vor einem Jahr ein schweres Erdbeben mit einer Stärke von 6.2 auf der Richterskala im gleichen Gebiet stattfand. Damals verursachte es schwere Schäden.
Die Blaue Lagune, nahe dem Epizentrum. Foto von Páll Stefánsson.
„Die Aktivität scheint komplett zu sinken, wir erwarten keine weiteren grösseren Beben,“ teilte ein Geologe des isländischen Wetteramtes Hjörleifur Sveinbjörnsson der Zeitung Fréttabladid mit.
Das Epizentrum des Hauptbebens mit einem Wert von 4.7 auf der Richerskala befand sich etwa acht Kilometer nordöstlich von Grindavík. Um 21.30 Uhr am Freitag bebte es zum ersten Mal, gefolgt von zwei Nachbeben um 1.30 Uhr und 5 Uhr am Samstagmorgen.
Insgesamt wurden an diesem Wochenende 1.900 Erdbeben in dieser Gegend gemässen. Das grösste, welches auch in Reykjavík und anderen nahen Orten spürbar war, verursachte einen Stromausfall in Grindavík, Personen- oder Sachschäden wurden nicht berichtet.
Das Epizentrum befand sich somit nahe der Blauen Lagune, welche ein beliebtes Touristenziel ist. Einige der Besucher, welche sich am Samstag zum Zeitpunkt der grösseren Erdbeben in der Lagune befanden, waren verängstigt.
„Ich kenne Erdbeben nicht aus meinem Land, deswegen habe ich mich erschrocken; ich dachte alles würde zusammenbrechen,“ berichtet Maria Lefthario, eine Touristin aus Zypern, dem Fernsehsender RÚV. „Ich habe geschriehen und ein Mann hinter mir, ein Isländer, meinte, dass würde hier jeden Tag passieren. Das wäre gar nichts.”