Vier Wale sind am Sonntag in der Walverarbeitungsstation im Hvalfjörður durch die Walfänger Hvalur 8 und Hvalur 9 angelandet worden. Damit waren bis zum Sonntag 11 Wale erlegt worden, die Gesamtquote beträgt 180 Tiere.
Themenfoto: Páll Stefánsson/Iceland Review.
„Das läuft hervorragend. Die Stimmung hier in der Station ist großartig, ganz wie in den alten Zeiten,“ kommentierte der Manager von Hvalstöðin Gunnlaugur F. Gunnlaugsson gegenüber den Morgunblaðið. „Es ist immer das gleiche Gefühl.“
Die Wale hätten gute Qualität. Sie wären vom Gewicht her unterschiedlich, doch schätzt er, dass ein 18 Meter langer Wal es auf 40 bis 50 Tonnen Gewicht bringt, wenn er aus dem Meer gezogen wird.
Neunzig Menschen arbeiten in der Station in Schichten von acht Stunden, um das Walfleisch kleinzuschneiden. Viele der Beschäftigten sind Studenten im Sommerjob, aber auch erfahrene Arbeiter. „Die kommen immer wieder,“ sagt Gunnlaugur.
Jeder arbeitet in 24 Stunden zwei Schichten, und dann eine Schicht. Am Sonntag wurde die ganze Nacht durchgearbeitet.
Das Fleisch wird eingefroren. Die Knochen werden in Stücke zersägt und gekocht, um das enthaltene Öl zu extrahieren. Danach wird aus den Knochen, den Innereien und den restlichen Abfällen Mehl hergestellt.
Das Hauptgefrierhaus ist in Hvalstöðin. 30 weitere Angestellte arbeiten in einem Gefrierhaus in Akranes und 15 in Hafnarfjörður. Die Crew eines Walfängers besteht aus 13 Männern. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen in diesem Sommer 161 Menschen.
Islands Entscheidung, die Jagd auf die laut einer Liste gefährdeten Finnwale nach zweijähriger Pause in diesem Sommer wiederaufzunehmen hatte eine heftige Kontroverse im Inland und in internationalen Medien hervorgerufen.
Nach einer Petition mit über einer Million Unterschriften hatten die niederländischen Behörden ihre Häfen für den Umschlag von isländischem Walfleisch, welches vor allem für Japan bestimmt war, geschlossen.
Der Chef der Organisation Care for the Wild International, Philip Mansbridge, schrieb gestern auf der Webplattform huffingtonpost.co.uk, dass Touristen Island aus Protest gegen den Walfang boykottieren sollten.
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DT