Der chinesische Eisbrecher Xue Long hat am Dienstag Island erreicht und nun in Reykjavíks Außenhafen Skarfabakki angelegt.
Der Eisbrecher Xue Long hat in Skarfabakki angelegt. Foto: NZ.
Der Eisbrecher, der im Rahmen der fünften nationalen Artik-Expedition Chinas (Chinare 5) von Quingdao in China über die Northern Sea Route nach Island unterwegs war, hat für die gut 15.000 km lange Strecke sechs Wochen benötigt.
Er ist damit Teil der ersten chinesischen Expedition, für die die Arktis über die Route östlich des Nordpols durchquert wurde.
Die Expedition nach Island stellt nicht nur Chinas ersten formellen Besuch eines arktischen Landes dar, sondern soll vorallem der Vertiefung der Kooperation von Wissenschaftlern beider Länder in der Polar- und Meeresforschung voranbringen.
„Es ist ein exellentes Beispiel für die wissenschaftliche Kooperation eines artischen und eines nicht-arktischen Land“, erklärte der Expeditionsleiter Dr. Huigen Yang auf einer Pressekonferenz gestern und bedankte sich für die einzigartige Gelegenheit der Zusammenarbeit.
Erst vor kurzem haben Island und China eine Rahmenvereinbarung über ihre Kooperation in Angelegenheiten der Arktik getroffen.
Daher sind während des Aufenhalts in Island nicht nur Wissenschafler auf das Schiff eingeladen, sondern es sind ebenso Besuche von offiziellen Vertretern Islands geplant, wie auch vom isländischen Präsidenten Ólafur Ragnar Grímsson.
Auch der Öffentlichkeit steht das Schiff offen. Interessierte Besucher können es Samstag von 11 bis 16 Uhr besichtigen.
Nach dem viertägigen Aufenthalt im alten Hafen Reykjavíks kann es schließlich auch in Akureyri, Nordisland, besucht werden, wo es am Montag anlegen wird, bevor es Island wieder verlässt.
Das Schiff, dessen Name übersetzt „Schneedrache“ bedeutet, ist mit 167 Metern Länge und knapp 23 Metern Breite der größte, nicht nuklar betriebene Eisbrecher der Welt und kann Eis bis zu einer Dicke 1,1 Metern bei einer konstanten Geschwindigkeit von 1,5 Knoten durchfahren.
Die Expedition soll der Erforschung der maritimen Begebenheiten der Artik dienen, und vorallem die rapiden Veränderungen des arktischer Umweltsowie deren Auswirkungen auf das chinesische Klima untersuchen.
Dafür wurden während mehrerer Stopps zu Forschungszwecken meterologische, geologische und chemische Daten gesammelt und ausgewertet.
Denn neben der Crew des Schiffes und einer kleinen Gruppe von chinesischen Journalisten befinden sich auch mehr als sechzig Wissenschaftler an Bord, darunter auch zwei isländische.
Für ihre Forschungsarbeiten haben sie an Bord knapp 500 m² Arbeitsfläche in sieben verschiedenen, gut ausgestatteten Laboratorien zur Verfügung.
NZ