Fischer berichteten gestern früh um neun Uhr die Sichtung eines Eisbären am Meeresarm Haelavík in der nordöstlichen Westfjorde-Region Hornstrandir, die unbewohnt ist. Ein Hubschrauber der Küstenwache wurde losgeschickt, der gegen 14 Uhr in der Gegend ankam.
Ein ausgestopfter Eisbär im Bezirksmuseum von Húsavík. Foto: Eygló Svala Arnarsdóttir.
Die Mannschaft im Hubschrauber begann, nach dem Bären Ausschau zu halten und sah ihn kurz darauf bei Rekavík östlich von Haelavík, berichtet ruv.is.
Das Tier rannte weg, als es den Hubschrauber hörte, aber ein Schütze des Jagdschützenverbands Ísafjördur, der mit an Bord des Helikopters war, erschoss es um 14:21 Uhr aus einer Entfernung von 50 Metern.
Önundur Jónsson, der Polizeichef der Westfjorde, der die Aktion leitete, sagte, es habe so ausgesehen, als ob der Schuss das Tier an exakt der richtigen Stelle der Brust getroffen habe. Er beschrieb den Bären als sehr lebhaft; er rannte Berghänge hinauf, um zu entkommen.
Aus Sicherheitsgründen wurde es für notwendig erachtet, das Tier zu töten. Hätte die Gruppe es aus den Augen verloren, hätte es keine Möglichkeit gegeben, es weiter zu verfolgen, begründete er.
Es wäre nicht möglich gewesen, die Sicherheit von Menschen zu gewährleisten, wenn der Eisbär über den Fjord Ísafjardardjúp geschwommen wäre, der Hornstrandir von bewohnten Gegenden trennt.
Im Hornstrandir war gestern Morgen niemand in Gefahr – es gelang der Polizei noch rechtszeitig, eine sieben- oder achtköpfige Gruppe aufzuhalten, die vorhatte, exakt in Rekavík anzulegen und dem Tier damit möglicherweise Auge in Auge gegenübergestanden hätte.
Die Tierleiche wurde nach Ísafjördur und später nach Reykjavík gebracht, wo sie gestern Abend um kurz vor 19 Uhr ankam.
Der Leiter des Instituts für Naturgeschichte Jón Gunnar Ottósson nahm das Tier in Empfang. Der Kadaver wurde über Nacht eingefroren und wurde heute Morgen einer Autopsie unterzogen.
Die Institutsmitarbeiter suchen nach Parasiten und nehmen Proben, um sie nach giftigen Substanzen zu untersuchen, was den Wissenschaftlern dabei helfen soll, die Verbreitung solcher Chemikalien in den arktischen Regionen zu untersuchen.
Das Alter der Bärin wird ebenfalls bestimmt werden – es handelt sich wahrscheinlich um ein junges Tier – und der Kadaver wird gemessen und gewogen, sagte Ottósson.
Er fügte hinzu, die Bärin werde später gehäutet, die Knochen gereinigt. Das Skelett werde erhalten und das Tier ausgestopft.
Es ist nicht der erste Eisbär, der im Hornstrandir erschossen wurde. Im Juli 1917 sichteten Bauern in Hornvík, die dort lebten, als die Gegend noch bewohnt war, einen Eisbären in Haelavík.
Sie ruderten ihm um die Klippe Haelavíkurbjarg nach und erschossen ihn auf Tröllakambur, einem Berg beim Meeresarm Rekavík, wo die Eisbärin gestern ebenfalls getötet wurde.
Lesen Sie hier einen Artikel über einen Eisbär, der in 2010 in Ost-Island erschossen wurde.
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