Drei Jahre Gefängnis für Kindsmord Skip to content

Drei Jahre Gefängnis für Kindsmord

Der Oberste Gerichtshof in Island hat Agné Kratavicuité in der vergangenen Woche zu drei Jahren Gefängnis wegen Totschlag verurteilt. Sie war für schuldig befunden worden, am 2. Juli 2011 ihr neugeborenes Kind getötet zu haben. Die ursprüngliche Strafe des Reykjavíker Bezirksgerichts war damit um ein Jahr verlängert worden.

supremecourt_pkDer Oberste Gerichtshof. Foto: Páll Kjartansson.

Die Frau soll alle Spuren der Geburt verheimlicht haben und ihr Kind im Müllcontainer des Reykjavíker Hotels, in welchem sie angestellt war, deponiert haben, berichtet ruv.is.

Der Fall kam ans Licht, als sie noch am gleichen Tag wegen starker Blutungen medizinische Hilfe in der Notaufnahme des Landspítali suchen musste.

Sie stritt alles ab, doch die Ärzte waren sich sicher, dass sie ein Kind geboren hatte. Sie benachrichtigten die Polizei, und die Kindsleiche wurde wenig später im Müllcontainer gefunden.

Der Staatsanwalt hatte eine Strafe von 16 Jahren gefordert.

Verurteilt wurde die Frau in erster Instanz nicht wegen Mordes, sondern nach Art. 212 des isländischen Strafgesetzbuches, in welchem es um die Tatbestände Tötung in einer Notlage, Angst vor Repression oder geistige Krankheit geht.

Der Angeklagten war von einem Psychiater Zurechnungsfähigkeit bescheinigt worden. Laut Urteil hat sie das Kind in einem durch die Geburt verursachten gestörten Geisteszustand getötet. Es habe keine Hinweise auf Amoralität oder psychotische Störung gegeben.

Der Staatsanwalt hatte das Urteil für zu milde befunden und beim Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt. Er bestand auf seiner Forderung von 16 Jahren Haft.

Der Oberste Gerichtshof hat nun die bestehende Strafe auf der Grundlage von Art. 212 auf drei Jahre ausgedehnt. Nach Angaben von Fréttablaðið habe Krataviciuté während der Verhandlung ihre Unschuld beteuert und weiterhin die Geburt abgestritten.

Das Reykjavíker Bezirksgericht hatte sie zudem zu einem an den Kindsvater zu zahlenden Schmerzensgeld von 3700 EUR (600.000 ISK) verurteilt. Dieses Urteil ist von Obersten Gerichtshof wegen Formfehlern zurückgewiesen worden.

DT

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