Die Kanadierin Victoria Stoncius hat heute auf ihrem Leihpferd Tilberi vom Blumencron in der Prüfung T2 eine quirlige Vorstellung abgegeben. Der kleine Schecke ließ sich im Aufgabenteil ‘Zügel überstreichen’ vom Applaus des Publikums anstecken und lief noch energiegeladener seine Runden. Leider reichte es für die beiden nicht fürs B-Finale. „Aber es hat einen Riesenspaß gemacht, mit zu reiten“ sagt Victoria.
Die Kanadierin Victoria Stoncius auf ihrem Leihpferd Tilberi. Foto: Henk Peterse
Sie ist die vielleicht ungewöhnlichste Teilnehmerin dieser WM, denn sie kann nicht mit einem Pferd zum Turnier anreisen, weil sie zu weit weg wohnt:. Schon für die WM in der Schweiz vor zwei Jahren hatte sie ein Pferd zur Verfügung gestellt bekommen. Tilberi vom Blumencron begegnete ihr vor genau vier Wochen, die beiden mochten sich sofort. Gute Voraussetzungen für das knappe WM-Training.
Ihre Islandpferdekarriere begann auf einem – ebenfalls geliehenen – Islandpferd aus dem Besitz von Carolin Rauch, die in Kanada einen Islandpferdehof betreibt. Jonas vom Sandloe begleitete Victoria durch ihre ersten Töltjahre, bevor er nach Amerika verkauft wurde.
Es gibt in Kanada einen Islandpferdeverein, aber „es ist schon schwer sich zu treffen oder nur zu telefonieren, bei vier Stunden Zeitunterschied zwischen den Bundestaaten,“ erklärt Victoria. Gemeinsames Training ist fast unmöglich.
Parallel zu ihrem Studium der Wirtschaftswissenschaft ist sie immer auch Großpferde in Springen und Dressur geritten, doch Islandpferde sind ihre Lieblinge, und der Plan ist, sich bald mit einem eigenen Trainingsstall selbstständig zu machen.
Und in zwei Jahren an der WM in Dänemark teilzunehmen, wenn sie ein passendes Leihpferd findet.
DT