Im vergangenen Sommer hatten sich der isländische Herzchirurg Tómas Guðbjartasson, der Augenarzt Ólafur Már Björnsson und eine Gruppe von Wanderern mit Zelten und Gepäck auf den Weg in die Westfjorde gemacht, genauer gesagt in die Region Strandir, wo das Energieunternehmen HS Orka in bislang unberührter Natur ein Wasserkraftwerk errichten will. HS Orka hatte erst kürzlich 53,9 Prozent seiner Aktienanteile an ein kanadisches Unternehmen veräussert.
Sie begannen ihre Wanderung im Ófeigsfjörður, wanderten den Rjúkandi entlang und auf das Hochplateau, um am nächsten Tag ins Tal der Eyvindará hinabzusteigen. Drei der wasserreichsten Flüsse der Westfjorde befinden sich in diesem Gebiet, welche durch hartes Gestein zu Tal fliessen und atemberaubend dramatische Wasserfälle auf ihrem Weg bilden.
Die unberührte Natur rund um den Hvalárfoss wird, sollten die Staudammprojekte verwirklicht werden, durch Strassenbau nachhaltig zerstört.
Ein 13 Quadratkilometer grosser Stausee und 33 Meter hohe Staudämme sollen hier oben gebaut werden, in der Folge trocknen die meisten Wasserfälle fast vollständig aus.
Nach der Wanderung entstand eine Fotoserie von Tómas Guðbjartsson, die durch die sozialen Medien ging, sowie dieses Video, welches einen guten Überblick über das zur Debatte stehende Gelände gibt. Der Text ist auf isländisch mit englischen Untertiteln. Das Video war beim Norður og Niður-Konzert von Sigur Rós zum ersten Mal öffentlich gezeigt worden.