Laut einem neuen Gesetz über Ortsnamen, das derzeit im isländischen Parlament Alþingi behandelt wird, liegt es in der Verantwortung der jeweiligen Gemeinde, neuen Naturphänomenen innerhalb ihrer Grenzen Namen zu geben. Dies bedeutet, dass die Verwaltung der Mývatn-Region dem neuen Holuhraun-Lavafeld einen Namen geben wird, wie 641.is berichtet.
Im Gesetz heißt es: „Wenn ein neues Naturphänomen einen Namen benötigt, ist es die Behörde der Region, die einen Vorschlag macht, die vom Ortsnamens-Ausschuss genehmigt werden muss.“ Befindet sich das Phänomen außerhalb von Gemeindegrenzen, ist der Innenminister verantwortlich für die Namensfindung.
Der Holuhraun-Ausbruch im nordöstlichen Hochland, nördlich des Gletschers Vatnajökull, liegt innerhalb der Grenzen der Gemeinde Skútustaðahreppur, die den See Mývatn und umliegendes Gebiet umfasst.
Der Vulkanologe Ármann Höskuldsson sagte gegenüber Stöð 2, gemessen an seiner Größe – es ist momentan so groß wie Manhattan – verdiene das neue Lavafeld einen großen Namen. Holuhraun wäre nicht passend, fand er, schließlich gebe es bereits zwei andere Lavafelder, die diesen Namen tragen.
Anfangs beschrieb Ármann den Ausbruch als feuerspeienden Drachen (dreki auf Isländisch), schlug nun Namen wie Drekahraun (Drachenlava) oder Drekaborgir (Drachenburgen) vor, nicht zuletzt, weil es auch eine Schlucht namens Drekagil (Drachenschlucht) in der Gegend gebe.
Der Vulkanologe Þorvaldur Þórðarson schlug Nornahraun (Hexenlava) vor, nachdem sich zeigte, dass der Ausbruch sogenanntes nornahár (Hexenhaar) produziert: Dabei werden vulkanische Glasfäden oder -fasern gebildet, wenn kleine Partikel aus geschmolzenem Material in die Luft geschleudert und vom Wind zu langhaarähnlichen Strängen versponnen werden.
Das Isländische Wetteramt verwendet derzeit den Namen Nornahraun für Karten und Bilder, die es veröffentlicht.