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Das weisse Buch erscheint auf Deutsch

Im Juni erschien in Island Hvíta bókin („das weisse Buch“) von Einar Már Gudmundsson, einem der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Islands. Seine Romane sind auch ins Deutsche übersetzt, der bekannteste ist Engel des Universums, der von Fridrik Thór Fridriksson verfilmt wurde.

Hvíta bókin aber ist kein Roman. Es ist, so heisst es in der Verlagsankündigung, „ein lebendiges und witziges Buch, aber zugleich schonungslos in seiner Beschreibung der isländischen Gesellschaft und ihrer Entwicklung in den vergangenen Jahren, es schweift durch Zeit und Raum, mischt persönliche Erinnerungen des Autors und Episoden aus der Weltgeschichte, Rockmusik und Finanzdebatten, Politik und Literatur, Gesellschaftskritik und gesunden Menschenverstand.“

„Das weisse Buch“ lässt an „Weissbuch“ denken, ein offizielles Regierungspapier, das sich, so sagt Gudmundsson, immer auf schwierige Themen, manchmal Tabus beziehe. Aber auch das The White Album der Beatles habe ihn bei der Titelwahl inspiriert.

Hvíta bókin ist ein Bestseller in Island und wird heiss diskutiert. Gudmundsson gilt als „der Autor der Revolution“. Auf der ersten Protestzusammenkunft am 27. Oktober 2008, die noch im Saale stattfand, hatte er den Zorn des Volkes artikuliert („Die Regierung hat russisches Roulette gespielt und das ganze Land hat verloren“) und Konsequenzen gefordert.

Im Februar schrieb Gudmundsson in einem Essay, den die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte:

„Wenn wir die Geschichte im Licht der Hávamál aus der Edda betrachten, die man als ethische Botschaft unseres kulturellen Erbes bezeichnen könnte, dann lautet die Frage: Hätte man die Menschen bezähmen können, die durch Geld zu Affen wurden? Das wäre die Aufgabe der Politiker gewesen, doch wie es scheint, wurden Letztere von den Affen gezähmt.“

„Einar Már schont niemanden, nicht die Rechten noch die Linken, und stellt unbequeme Fragen – wie das Kind im Märchen von des Kaisers neuen Kleidern“, heisst es in der Verlagsankündigung des Hvíta bókin.

„In allem, was ich schreibe, gibt es eine Balance zwischen Schwarz und Weiss, Licht und Dunkelheit“, sagt der Autor.

Hvíta bókin von Einar Már Gudmundsson wird nun ins Deutsche übersetzt und wird Ende des Jahres oder Anfang 2010 im Hanser-Verlag erscheinen.

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