Der Fund einer Wikingersiedlung auf dem Bauernhof Hofstadir in der Region um den See Mývatn in Nordost-Island und daraus resultierende Schlussfolgerungen des Isländischen Instituts für Archäologie wurden soeben in englischer Sprache in einer 500-seitigen Broschüre mit mehr als 200 Zeichnungen und Fotos veröffentlicht.
Die Veröffentlichung der Broschüre Hofstadir – Excavation of a Viking Age Feasting Hall in North-Eastern Iceland (Hofstadir – Ausgrabung einer Feierhalle aus der Wikingerzeit in Nordost-Island) markiert einen Wendepunkt in der Isländischen Archäologie, berichtet mbl.is.
Herausgeber ist Dr. Gavin Lucas, aber insgesamt 45 Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen wirkten am Projekt mit. Es wirft ein ganz neues Licht auf die Geschichte von Hofstadir, die Entwicklung der Besiedelung am Ende des Einwanderungs-Zeitalters, die Anpassungsfähigkeit der Menschen und deren Einfluss auf die Umwelt.
Die Relikte aus Hofstadir gehören zu den bekanntesten archäologischen Funden Islands. In den Jahren 1992 bis 2002 führte dort eine Gruppe internationaler Wissenschaftler ausgedehnte Forschungen durch.
Nachdem die Ausgrabungen abgeschlossen waren, folgten acht Jahre der Auswertung und Spezialforschungen – die Ergebnisse liegen nun in Form der Broschüre auf dem Tisch.
Das Projekt wurde unter anderem von Rannís, dem Isländischen Forschungszentrum und National Geographic unterstützt.
Übersetzung: Gabriele Schneider.