Die Brasilianische Jazz-Sängerin Jussanam da Silva arbeitete zwei Jahre lang in der Nachmittagsbetreuung der Schule Hlídaskjól in Reykjavík, und ein Vertrag mit der Schule für ein weiteres Jahr war bereits unterzeichnet, als ihr die Arbeitserlaubnis entzogen wurde.
Jussanam da Silva arbeitete in einder Nachmittagsbetreuung. Foto: Páll Kjartansson.
„Die Ungewissheit ist das Schlimmste; ich weiss nicht, was ich tun soll”, sagte da Silva. Grund für die Beendigung der Arbeitserlaubnis sei, dass da Silva vor der Scheidung von ihrem Isländischen Ehemann steht, und wegen des drastischen Anstiegs der Arbeitslosigkeit in Island erhielten Personen aus dem EWR-Raum Vorrang, berichtet visir.is.
Da Silva ist eine in Island angesehene Musikerin, sie machte bereits Musik mit den besten Jazzern des Landes, darunter Bassist und Dirigent Tómas R. Einarsson und Pianist Agnar Már Magnússon. Vor einem Jahr brachte sie das Album Ele é Carioca heraus.
Da Silva ist unglücklich darüber, dass sie nicht mehr in Island arbeiten und demzufolge nicht weiter dort leben kann. „Ohne Arbeit würde ich kein Geld verdienen und kann meine Rechnungen nicht bezahlen”, sagte sie. „Ich habe immer gedacht, wenn ich einmal meine Arbeit verliere, werde ich nach Hause zurückgehen. Aber ich habe meine Arbeit nicht verloren; sie wartet auf mich.”
Da Silvas Vorgesetzte in der Nachmittagsbetreuung, Andrea Ólafsdóttir, unterstützte da Silva bei ihrem Kampf mit Arbeitsamt und Einwanderungsbehörde.
„Wir haben Briefe an die Anwälte der Stadt Reykjavík, die Einwanderungsbehörde und das Arbeitsamt geschrieben. Sie hat zwei Jahre hier gearbeitet und ist sehr gut in dem, was sie tut”, erklärte Ólafsdóttir und bestätigte, dass der Arbeitsvertrag, den sie mit da Silva abgeschlossen hat, dem Arbeitsamt vorliegt.
Ólafsdóttir kritisiert die Arbeitsweise der Behörde, und sagte, es zeige die schwache Position ausländischer Mitbürger, die sich von ihrem Partner scheiden liessen. Da Silvas Scheidung würde nicht vor Oktober vollzogen, so Ólafsdóttir, trotzdem wurden schon jetzt Massnahmen getroffen, die sie daran hindern, in Island zu bleiben.
Hier sehen Sie da Silva beim Musikmachen mit der Band von Tómas R. Einarsson.
Übersetzung: Gabriele Schneider.