Der See Þingvallavatn vor den Toren von Reykjavík unterliegt derzeit umweltbedingt großen Veränderungen, schreibt ruv.is.
Blick auf Þingvallavatn. Foto: Páll Kjartansson/Iceland Review.
Hilmar Malmquist vom Naturinstitut in Kópavogur hat das Seewasser untersucht und warnt, dass der See im schlimmsten Fall umkippen könne.
Der See verändere sich zusammen mit seiner Umwelt. Die zunehmende Erderwärmung erwärme auch das Wasser im See, und offenbar flössen ihm auch mehr Nährstoffe zu, was Flora und Fauna des Sees beeinflusse, allem voran sei ein vermehrtes Algenwachstum zu beobachten.
Die meisten würden den See als klares, tiefblaues kaltes Wasser kennen, doch die derzeitigen Veränderungen beeinflussen Farbe und Temperatur.
Umkippende Seen habe man schon anderweitig beobachten können, und niemand könne sagen, wie lange es beim Þingvallavatn noch gutgehe, weil man die Schwellenwerte für das Umkippen dieses Ökosystems nicht kenne.
Der Mensch habe seine Spuren in der Umwelt hinterlassen, dazu zähle die Nitratbelastung aus dem Straßenverkehr und auch die Luftverschmutzung aus Europa, sagte Hilmar im Morgunblaðið.
Auch Ólafur Örn Haraldsson, Ranger in Þingvellir, sorgt sich nach Angaben des Morgunblað um die zunehmende Verschmutzung des Sees durch Abwässer aus den zahlreichen Sommerhäusern im Nationalpark.
Die Nationalparkverwaltung will nun Klärgruben und Brunnen untersuchen lassen. Das Wasserschutzreglement für den Nationalpark sieht vor, dass bis zum Jahr 2020 alle Klärgruben so angelegt sind, dass keine Emissionen mehr an die Umwelt freigegeben werden.
Der gefährdete See ist auch Thema bei einem Seminar der Naturschutzverbände Suðvesturland und Suðurland im Haus des isländischen Wandervereins Ferðafélag Íslands heute in Reykjavík.
DT