An die 100 Grindwale gerieten am Samstag in den Hafen von Rif auf Snæfellsnes in West-Island. Einwohner versuchten zwar, die Wale zurück ins Meer zu schaffen, doch etwa zehn Tiere starben.
Fotos: Stefán Ingvar Guðmundsson.
Etwa 200 Leute, sowohl Einwohner als auch Touristen, versammelten sich vorgestern Nachmittag am Strand, um die toten Tiere zu sehen. Einige von ihnen schnitten Fleisch aus den Tierleichen, um es mit nach Hause zu nehmen, wie ruv.is berichtet.
Allerdings meint Róbert Arnar Stefánsson, Biologe am west-isländischen Institut für Naturgeschichte, es sei kein ordnungsgemäßes Verfahren eingehalten worden, als die Wale in den Hafen kamen.
Fotos: Stefán Ingvar Guðmundsson.
Laut Róbert hätte der leitende Tierarzt über das richtige Vorgehen entscheiden müssen und auch darüber, ob die Wale getötet werden sollten oder ob versucht werden sollte, sie zu retten.
Er weist darauf hin, dass Gewehre benutzt werden sollten, um Wale zu töten, die nicht gerettet werden könnten und dass es nicht zwangsläufig bedeutet, dass ein Wal tot ist, wenn er bewegungslos daliegt, denn Wale atmen in der Regel nur einmal pro Minute.
Fotos: Stefán Ingvar Guðmundsson.
Róbert sagte gegenüber ruv.is, es sei schwierig zu beurteilen, ob die Wale möglicherweise hätten gerettet werden können. Aber es sei auf jeden Fall sehr schmerzhaft gewesen, als die Leute Messer benutzten, um Fleisch aus den Walen zu schneiden, falls diese noch am Leben waren.
Es ist noch nicht klar, warum die Wale in den Hafen geschwommen sind. „Sie waren eindeutig beunruhigt und verängstigt“, erklärt Róbert.
Wegen des hohen Anteils an persistenten organischen Schadstoffen (POPs) warnt Róbert schwangere Frauen und Personen mit Grunderkrankungen davor, das Fleisch zu essen.
gab