Bei den Ausgrabungen in Dysnes im Eyjafjörður ist offenbar auch eine Frau im Grabhügel bestattet worden, berichtet RÚV. Fast 100 Jahre lang hat man keinen solch grossen Grabhügel mehr gefunden.
In Dysnes geht es um einen Wettlauf mit der Zeit – die Grabungsstätte liegt dicht am Wasser des Eyjafjörður, zudem soll an der Stelle ein Containerhafen gebaut werden, wir wie kürzlich berichteten.
Die ungewöhnliche Grösse des Grabhügels weckt das besondere Interesse der Ausgräber. “Wir haben hier zwei grosse Bootsgräber, und ausserdem vier weitere Grabhügel, die jeweils etwa acht Meter lang sind,” erklärt die Archäologin Hildur Gestsdóttir, die die Ausgrabungen in Dysnes leitet.
In einem zuvor ausgegrabenen Bootsgrab waren Bootsteile und die Gebeine eines Mannes gefunden worden.
Ein ähnlich grosser Grabhügel war im Jahr 1909 von David Bruun bei Dalvík entdeckt worden. In dem Bootsgrab war ein Mann mitsamt Hund und Pferd bestattet worden.
“Es ist also lange her, dass wir solch einen Fund untersuchen können, und eigentlich gibt es nicht viele solcher Orte,” sagt Hildur.
Obwohl die Grabung noch nicht weit fortgeschritten ist, sind bereits ein Schwert und Schild, sowie ein bis zwei Speere gefunden worden. “Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass hier ein Reicher bestattet wurde, oder aber dass es eine Sitte im Eyjafjörður war, die Leute mit so einem grossen Grabhügel zu bestatten,” vermutet Hildur.
Unter den Gebeinen befinden sich auch solche, die aufgrund ihrer geringen Grösse möglicherweise einer Frau zugeordnet werden können.