Der Vulkanausbruch in der Holuhraun nördlich des Vatnajökull ist am vergangenen Freitag zuende gegangen. Der Abteilungsleiter des isländischen Zivilschutzes, Víðir Reynisson, ist jedoch der Ansicht, dass die Ausbruchsstelle jetzt noch gefährlicher als zuvor ist, schreibt ruv.is.
„Die Lava gast nun aus. Da steigen jetzt Gase auf, die äußerst gefährlich sind und wo eine Gasmaske nicht schützt, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid. Und weil der Vulkanausbruch nicht länger im Gange ist, wird der Hitzestrom reduziert, sodass das Gas sich mehr über die Lava breitet als vorher, damit ist der Ort weitaus mehr mit Vorsicht zu geniessen als vorher,“ sagte Víðir ruv.is gegenüber. Man benötige dort zusätzliche Sauerstoffmasken, betonte er.
Dennoch soll geprüft werden, ob eine Möglichkeit besteht, Touristen in die Nähe der Ausbruchsstelle begleiten zu können.
Kristín Jónsdóttir, die Fachbereichsleiterin der Vulkanabteilung beim isländischen Wetterdienst, sagte in einer Nachrichtensendung am Samstagabend, dass die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Vulkanausbruchs in der Region sehr hoch sei.
„Ja, das offenbar, dass die Bárðarbunga losgegangen ist. Das ist so eine Aktivität, die von Serien gekennzeichnet ist. Eine Periode verstärkter Aktivität in dem Vulkan hat begonnen. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass es in der Folge weitere Ausbrüche geben wird. Aber wann genau und wo, das ist derzeit nur sehr schwer vorhersagbar,“ sagte Kristín.
Die Geschichte der Bárðarbunga spreche stets von Ausbruchserien, dort habe es nie nur einen grossen Ausbruch gegeben, erklärte Víðir. Man könne jedoch nicht sagen, um welchen Zeitraum es sich da handle. Eine Zeit der Ungewissheit sei angebrochen und man könne den Vulkan nur minutiös überwachen und auf der Hut sein.
Morgen trifft sich der Wissenschaftsrat, um die Lage an der Bárðarbunga näher zu besprechen.
Premierminister Sigmundur Davíð Gunnlaugsson sagte in einem Interview auf ruv.is gestern, dass mit der neuen Situation eine bessere Finanzierung des isländischen Zivilschutzes gewährleistet werden müsse.
In diesem Link finden Sie ein Video des Kameramanns Gísli Gíslason vom 27. Februar, wo Sie das Ausbruchsgebiet ohne Feuer und Rauch sehen können.