Das isländische Immigrationsbüro überlegt nach einem Treffen mit Aussenminister Ögmundur Jónsson gestern, das Asylersuchen der 23-jährigen Nepalesin Priyanka Thapa aus humanitären Gründen erneut zu überdenken.
Priyanka Thapa. Quelle: Facebook.
„Wir haben uns das Reglement und die Rahmenbedingungen noch einmal angeschaut, wo geschrieben steht, wann eine Aufenthaltsgenehmigung erteilt wird und wann nicht. Und es gibt einiges, was dort verbessert werden muss,“ sagte der Minister dem Fréttabladid.
Thapa hatte ein Jahr in Island gelebt und keine neue Aufenthaltsgenehmigung erhalten, obwohl sie bei ihrer Rückkehr in Nepal einen ihr unbekannten weitaus älteren Mann hätte heiraten müssen um ihre verarmte Familie zu unterstützen.
„Ich hab geschrieen vor Glück,“ sagte Thapa, als sie die Nachricht bekam, dass man den Aufenthaltsstatus erneut überdenke. „Das ist so eine Erleichterung. Es gibt Hoffnung.“
Auf der social network Plattform Facebook hatte es eine Kampagne für sie gegeben und mehr als 13.000 Menschen hatten ihre Unterstützung demonstriert.
Thapa möchte lieber in Island bleiben und ihre Ausbildung fortsetzen als unter solchen Umständen nach Nepal zurückkehren.
Nach Angaben von Fréttabladid arbeitet sie als Babysitter in einer Familie mit acht Kindern, die sie eingeladen hatte, bei ihnen zu leben.
Sie steht kurz vor dem Examen in der Abteilung für Maschinenbau und Naturwissenschaften am Institut Keilir und würde gerne noch Pharmazie oder Chemie weiterstudieren.
Das Immigrationsbüro lehnte ihre Bewerbung ab, weil es für unwahrscheinlich gehalten wurde, dass man sie zuhause zu einer Ehe zwingen und schlecht behandeln würde.
Ihr Anwalt Sigurdur Örn Hilmarsson sagte, sie würden weiter an der Aufenthaltsgenehmigung arbeiten und Fakten zu den Zuständen in Nepal beisteuern. „Es ist zu begrüssen, dass das Immigrationsbüro seine Entscheidung überdenken will,“ kommentierte er.
Möglicherweise würde es weniger als drei Monate dauern, bis eine neue Aufenthaltsgenehmigung vorliege.
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DT