Welches war denn nun der Aprilscherz, fragten sich viele, die gestern die deutsche Iceland Review Online lasen.
Hat wirklich der isländische Verband der Groß- und Einzelhändler vorgeschlagen, die Einfuhrzölle abzuschaffen und am vergangenen Freitag eine abgabenfreie Importfleisch-Verkaufsaktion in einem Supermarkt gestartet, bei der die Hölle los gewesen sein soll?
Noch skurriler allerdings war die Meldung, dass ein isländisches Fischereiunternehmen den Laderaum des Flugzeuges von Sigur Ros mit mehreren Tonnen Frischfisch beladen hat. Neben die Instrumente und das ganze Bandequipment? Und überhaupt: Hat die Band eigentlich ein eigenes Flugzeug? Auf unserer Facebook-Seite tippte man mehrheitlich darauf, dass dies die Scherzmeldung sei.
Leider daneben geraten: Die Meldung Fisch im Flugzeug von Sigur Rós und auch Preissenkung durch unverzollte Importe hat Kollegin Dagmar Trodler sorgfältig aus der isländischen Presse der letzten Märztage herausgesucht und übersetzt.
Eine Leserin, die auf die „Sigur-Rós-Flugfische” getippt hatte, hoffte auf die Nachricht Hunde-Begleitservice geplant, denn: „Wer kommt auf so’ne bescheuerte Idee?” Sie hoffte nicht vergebens und ich kann in aller Bescheidenheit antworten: „Ich hatte die bescheuerte Idee! Aber mit Hilfe mehrerer isländischer Hunde.”
Skuggi II. im Kampf mit dem Widder.
Die Idee kam mir letzten September bei einer Wanderung zum Krater Eldborg. Skuggi (so nenne ich alle isländischen Hofhunde, die einem folgen wie der eigene Schatten) kam mir entgegen, ein spanisches Ehepaar im Schlepptau. Er brachte die beiden zum Hof Snorrastadir zurück und holte mich anschließend ein, um mich auf dem restlichen Weg zum Krater und zurück zu begleiten.
Er war nicht der einzige Begleithund rund um Snæfellsnes. Skuggi II. begrüßte mich frühmorgens am Dorfrand von Hellnar und begleitete mich etwa zwei Stunden lang auf dem Küstenpfad. Ein neugieriger Widder, der sich mir nähern wollte, wurde von ihm in die Flucht geschlagen. Ich war mir sicher: Wenn ich stolpern und mir ein Bein brechen sollte – dieser Hund würde sofort Hilfe holen.
Der Sieger verlässt erhobenen Schwanzes das Kampffeld. Aber auch der unterlegene Kontrahent wirkt erleichtert.
Der Verein „Touristenschatten”, der Vorsitzende und die Bäuerin – alles erstunken und erlogen. Doch die Hunde sind echt und daher ist die Scherzidee gar nicht so unrealistisch. Ich empfehle allen Ernstes, sie einmal auf ihre Machbarkeit zu überprüfen.
Übrigens: Die isländische Bettensteuer ist noch nicht „vom Tisch”. Sie könnte populärer werden, wenn damit Angebote gefördert werden, die das Wohlbefinden und die Sicherheit der Touristen erhöhen.
Hier noch einmal der Link zum Aprilscherz.
Text&Fotos: Bernhild Vögel