Der Anwalt des Obersten Gerichtshofs, Brynjar Níelsson bezeichnete die neue Untergrundbewegung Grosse Schwester, die derzeit Prostitution in Island bekämpft für „nichts anderes als eine weitere politisch extremistische Vereinigung.“
Das Oberste Gerichtshof. Foto: Páll Kjartansson.
Die Schwestern hatten der Polizei am Dienstag eine Liste mit Namen von Männern übergeben, denen sie vorwerfen, dass sie die Dienste von Prostituierten kaufen wollten, berichtet ruv.is.
Níelsson war gestern als Gast auf Sendung beim Morgenradion Rás 2, zusammen mit Steinunn Gydu- og Gudjónsdóttir, der Projektmanagerin bei Stígamót, einem Ausbildungs- und Hilfszentrum für Überlebende sexueller Gewalt.
Gydu- og Gudjónsdóttir unterstützte die Initiative: „Ich finde es erfreulich, dass so eine grosse Gruppe die Prostitution bekämpft. Wir haben seit zwei Jahre Gesetze, die die Prostitution verbieten, aber kaum etwas wird dafür getan, dass sie auch Anwendung finden.“
„Ein paar Urteile hat es in der Sache gegeben, aber seitdem ist kaum mehr etwas passiert,“ sagte sie. „Inzwischen sagt die Polizei der Öffentlichkeit, dass sie gegen einen Mangel von Mitteln und Mitarbeitern kämpft [um die Gesetze auch anzuwenden].“
Níelsson meint, dass jeder Extremismus Debatten hervorruft. „Leute werden bedroht. Sie werden in Verbrechen gelockt, für die es weit strengere Strafen gibt als für den Tatbestand des Prostituiertenkaufs.“
Die grossen Schwester hatten am Dienstag öffentlich erklärt, dass sie gefälschte Anzeigen geschaltet hatten, Gespräche aufgenommen und Männer an bestimmte Orte gelockt hatten.
„Für mich gibt es da keinen Unterschied zu normalem Extremismus, wie man ihn kennt […]. Mantel tragen, sich verkleiden, Leute bedrohen. Mir gefällt das nicht.“ sagte Níelsson.
Hier finden Sie Ausführlicheres zu den grossen Schwestern und ihrer Aktion.
DT