Der Rabbiner Abraham Cooper, stellvertretender Leiter des Simon Wiesenthal Center in Los Angeles, hat einen Brief an den Direktor des Isländischen Rundfunks RÚV geschrieben, in dem er fordert, die Ausstrahlung der Passionspsalmen von Hallgrímur Pétursson (1614-1674) einzustellen, berichtete visir.is.
Die 50 Hymnen, die Hallgrímur in den Jahren 1656 bis 1659 verfasst hat, werden seit 1944 alljährlich in der Osterzeit von prominenten Persönlichkeiten im isländischen Rundfunk vorgetragen.
In dem Brief von Abraham Cooper heißt es:
„Obwohl wir den christlichen Glauben und Gläubige tief respektieren, müssen wir erklären, dass wir schockiert sind über die vielen offen antisemitischen Bezüge, die Peturssons Hymnen durchziehen.“ Die über 50 Nennungen von Juden seien allesamt negativ und überwiegend mit Hass erfüllt.
Margrét Eggertsdóttir, Professorin am Árni Magnússon Institut, sagte laut ruv.is, sie denke, dass die Hymnen keinen Antisemitismus enthielten.
bv