Andri Þór Sturluson, Parlaments-Abgeordneter der Piraten-Partei, verwendet Facebook, um Leute, die gegen die Bewaffnung isländischer Polizisten sind, dazu aufzurufen, die Notrufnummer 112 zu wählen, wann immer sie verdächtig aussehende, bewaffnete Menschen sehen, schreibt RÚV. Gemeint sind bewaffnete Polizisten. Damit wäre die Polizei gezwungen, ihre neue Richtlinie zu überarbeiten, also die jüngste Entscheidung des Nationalen Polizeikommissars, dass künftig bei großen öffentlichen Veranstaltungen bewaffnete Polizisten unterwegs sein sollten.
Polizisten mit Waffen wurden jüngst beim Fußballspiel zwischen Island und Kroatien gesehen und beim Color Run in Reykjavík. Premierminister Bjarni Benediktsson sagte in einem Gespräch mit RÚV, er hoffe, dieses Vorgehen sei lediglich ein zeitweises.
Andris Facebookpost bekam ganz unterschiedliche Reaktionen, einschließlich der Besorgnis darüber, eine solche Aktion könne dazu führen, dass in einem echten Notfall alle Leitungen besetzt seien. Andri reagierte mit der Vermutung, die Aktion würde bereits sehr schnell Einfluss haben.
Þórhallur Ólafsson, der Direktor des Nationalen Notrufs, sagte gegenüber RÚV, Andris Kommentare überraschten ihn. „Es könnte passieren, dass wir dann nicht erreichbar sind, wenn wir gebraucht werden, was unvorhersehbare Folgen haben könnte.” Er hofft, die Bevölkerung leiste dem Vorschlag nicht Folge. „Er (Andri) fordert dazu auf, die Öffentlichkeit in Gefahr zu bringen. Unsere Botschaft ist die Bitte, den Notruf unter keinen Umständen zu missbrauchen.”