Der isländische Staat hat dem Akademikerverband, dessen Mitglieder sich derzeit im Streik befinden, ein informelles Gehaltsangebot vorgelegt. Die Streiks betreffen vor allem das Universitätskrankenhaus, aber auch andere institutionen und Unternehmen.
Der Vorsitzende des Akademikerverbandes, Páll Halldórsson, sagte Stöð 2, das Angebot einer 12-prozentigen Gehaltserhöhung über drei Jahre verteilt sei „ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“. Das Angebot alleine werde die Streiks jedoch nicht beenden.
Páll sagte dem Morgunblaðið hingegen, das Angebot sei ein großer Fortschritt, es zeige jedoch Lücken, die weiter diskutiert werden müssten.
Die Streiks betreffen vor allem die Krebsbehandlungen im Universitatskrankenhaus, ein Umstand, der den Ärzten Sorge bereitet. Mancher, so glauben sie, könnte in der Folge sterben.
Auch schwangere Frauen sind betroffen, derzeit müssen wegen des Streiks der Labormediziner etwa 60 Prozent aller Blutunterschungen ausfallen, berichtet Vísir.
Gunnar Bragi Ragnarsson, der ärztliche Direktor der Krebsabteilung des Landspítali, hat dem Gesundheitsministerium gestern einen Bericht über die Streikauswirkungen übermittelt, mit der Forderung, den Streik durch legale Schritte zu beenden.
Die Streiks werden sich zum Ende des Monats weiter ausbreiten, wenn die Krankenschwestern am 27. Mai unbefristet die Arbeit niederlegen.