Eine Gruppe isländischer Unternehmer drängt gerade den Allgemeinen Ausschuss des isländischen Parlamentes, eine Ausnahme beim Gesetz über die isländische Staatsbürgerschaft zu machen und zehn reichen Personen aus Kanada und den Vereinigten Staaten sowie ihren Kinder die Staatsbürgerschaft zu verleihen.
Isländische Handball Fans. Foto: Geir Ólafsson.
Diese Leute sollen 1.770 Milliarden ISK (10 Milliarden Euro) zu ihrer Verfügung haben, die sie in den isländischen Energiesektor investieren wollen. Dies wurde am Mittwoch im RÚV-Nachrichtenmagazin Kastljós enthüllt, wie visir.is berichtete.
Die Summe ist in etwa so hoch wie das Vermögen des isländischen Pensionsfonds.
Der Vorsitzende des Parlamentausschusses, Róbert Marshall, berichtete RÚV am Mittwoch, es sei wichtig, darüber zu diskutieren, ob die isländische Staatsbürgerschaft benutzt werden könne, um Investoren ins Land zu holen.
Innenminister Ögmundur Jónasson sagte gegenüber ruv.is, man habe die Angelegenheit in seinem Ministerium diskutiert und sei zu dem Schluss gelangt, dass die isländische Staatsbürgerschaft nicht käuflich sei.
Der Minister betonte, er befürworte solche Ideen nicht und wisse nicht, ob solche Praktiken in anderen Ländern um sich greifen. Man solle sehr vorsichtig mit Änderungen sein, wenn Geld die treibende Kraft sei.
Die Nordamerikaner, die Energieunternehmen in den USA und Russland betreiben, handeln im Auftrag der isländischen Gesellschaft Northern Lights Energy (NLE), die nach einem Bericht von visir.is den Verkauf von Eletroautos in den nordischen Ländern plant.
Der Geschäftsführer von NLE Sturla Sighvatsson sagte in Kastljós, die Absicht der Gruppe bestehe nicht darin, alle Energiereserven des Landes zu kaufen, sie sei vielmehr an weiterer Innovation interessiert.
Alle Personen haben ausführliche Charakterbeurteilungen vorgelegt, die unter anderem von der Agentur Kroll durchgeführt wurden. Die Bedingungen für den Erhalt der isländischen Staatsbürgerschaft beinhalten eine reine Weste.
bv