In der vergangenen Nacht sind mehrere albanische und makedonische Familien aus ihrer Unterkunft in Reykjavík abgeholt und zum Flughafen nach Keflavík gebracht worden, von wo aus sie mit dem Flugzeug in ihre Heimatländer abgeschoben wurden, berichtet Vísir.
Árndís A.K. Gunnarsdóttir, Anwältin des isländischen Roten Kreuzes und Sprecherin der Asylsuchenden, bezeichnet die Vorgehensweise als Standard. Es gebe aus diesen Ländern viele Asylanträge, und die Leute würden gerne in einer Gruppe zusammengefasst und abgeschoben. Die Leute wüssten vorher über ihre Abholung Bescheid.
Die Abschiebung der Asylbewerber hatte Zorn und Unverständis in der Öffentlichkeit hervorgerufen, nachdem bekannt geworden war, dass auch zwei Familien mit kranken Kindern abgeschoben werden. Dabei handelte es sich um ein Kleinkind mit behandlungsbedürftigem Herzfehler und eins mit Mukoviszidose.
Das Gesetz sei da sehr klar formuliert, sagt Árndís: “Niemand aus diesen Ländern erhält hier aus humanitären Gründen Asyl. Leute aus Albanien, Makedonien oder dem Kosovo bekommen einfach ein Nein.”
Die Leute entrüsteten sich gerne darüber, dass man nicht nach Island kommen könne, um ein besseres Leben zu finden, doch so seien nun mal die Gesetze.
“Ich bin ermächtigt, über die Sache zu sprechen. Ich kann sagen, dass ihr Gesuch abgewiesen worden ist, wie berichtet, auf Grundlage dessen, dass die Ausländerbehörde einschätzt, dass sie zufriedenstellende medizinische Hilfe in ihrem Heimatland erhalten können.” sagte Árndís VÍSIR gegenüber.