Das Landspítali Krankenhaus in Reykjavík befindet sich seit gestern in erhöhter Alarmbereitschaft. Der nächste Level der Bereitschaft auf einer Skala von 4 wäre der Notfall-Level. Grund war die Anzahl der Patienten, die mit Symptomen der Schweinegrippe ins Krankenhaus eingewiesen worden waren.
Das Landspítali ist im Vordergrund. Copyright: Icelandic Photo Agency.
Auf dem neuen Bereitschaftslevel kann die Einweisung von Patienten begrenzt werden und geplante Operationen können verschoben werden, berichtet das Fréttarbladid.
Gestern wurden 35 Patienten mit Schweinegrippe im Landspítali behandelt. Acht von ihnen befinden sich auf der Intensivstation. Am Vortag waren 39 Patienten behandelt worden, neun davon in intensivmedizinischer Pflege.
Zwölf Patienten wurden innerhalb von 24 Stunden eingewiesen, zwei davon wurden wieder entlassen. Niemals seit dem Beginn der Schweinegrippenepidemie hatte das Krankenhaus unter einer solchen Belastung gestanden.
Die Intensivstation war voll belegt. „Wir hätten keinen Platz für Patienten gehabt, die intensivmedizinische Betreuung gebraucht hätten,“ sagte Már Kristjánsson, der Chef der Infektionsstation. Wenn das der Fall gewesen wäre, hätte man Pflegekräfte von anderen Stationen oder Schwestern, die nicht im Dienst sind, verpflichten müssen, erklärte er.
Das Landspítali hat in Reaktion auf die Epidemie bereits zusätzliche medizinische Ausrüstung geordert. „Zwei Beatmungsgeräte sowie Infusomaten, die elektronisch gesteuert Medikamente in die Blutbahn pumpen,“ sagte Krankenhausdirektor Björn Zoëga. „Wir suchen auch nach einem Dialysegerät, für Patienten, denen die Nieren versagen, was bei solchen Erkrankungen häufig der Fall ist.“
Bei insgesamt 6609 Menschen in Island wurde bisher das Schweinegrippenvirus nachgewiesen. Seit dem 23. September wurden über 100 Patienten mit Symptomen ins Krankenhaus eingewiesen, 90 davon ins Landspítali. Drei von vier Patienten leiden an Grunderkrankungen.
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Übersetzt von Dagmar Trodler.