Akureyri: Gesundheitsbehörde verlangt Messgerät für Schiffsemmissionen Skip to content
cruise ship Akureyri
Photo: Akureyri.

Akureyri: Gesundheitsbehörde verlangt Messgerät für Schiffsemmissionen

Die Gesundheitsbehörden in Nordisland haben erneut verlangt, dass die Stadt Akureyri ein Messgerät anschafft, um die Emmissionen von Kreuzfahrtschiffen zu ermitteln, berichtet RÚV. Wie hoch die Luftverschmutzung durch die Schiffe wirklich ausfällt, darüber scheiden sich die Geister, aber oft genug hängt ein weisslicher Dunst über dem Ford, wenn Schiffe in den Hafen gelangen.

In diesem Sommer werden um die 200.000 Touristen an Bord von 200 Kreuzfahrtschiffen in Akuryri erwartet. Damit liegt in der Regel mehr als ein Schiff am Kai, und in bestimmter Wetterlage legt sich Dunst über die Stadt. An windstillen Tagen kann man sogar die Abgase der Schiffe sehen.
Hafenmeister Pétur Ólafsson bereitet das nur wenig Sorgen. “Viele der Schiffe, die nach Island kommen, haben bereits ein hervorragendes Filtersystem, welches die Abgase um 98 Prozent reinigt, sodass es nur noch Dampf ist, den man da sieht. Die Leute denken natürlich, dass sie da Luftverschmutzung sehen, das ist es aber nicht.”
Chemisch analysiert habe er den Dampf noch nicht, der da am letzten Freitag über Akureyri gehangen hat. Aber die Schiffe, die am Freitag im Hafen lagen, hätten legalen Kraftstoff benutzt und kein Schweröl.

Schwefelgehalt und Reinigungsmittel
Schweröl ist ein verbreiteter Kraftstoff für grosse Fahrzeuge, und kontrovers dazu. Er ist vergleichsweise günstig, hat aber eine eicke, visköse Konsistenz, eine hohe Schwefelkonzentration und ist schwer zu reinigen, wenn er in die Umwelt gelangt, wie etwa im Jahr 2020, als ein japanisches Containerschiff leckschlug und Schweröl an den Korallenriffen von Mauritius verlor.
Im gleichen Jahr veröffentlichte Island Beschränkungen für Schiffstreibstoffe. Unter anderem muss der Schwefelgehalt in Schiffstreibstoffen, die in isländischen Hoheitsgewässern genutzt werden, unter 5 Prozent liegen. Schiffe sollen soweit wie möglich Elektrizität vom Land aus nutzen. Sollte dies nicht möglich sein, darf der Schwefelgehalt im verwendeten Kraftstoff 0,1 Prozent nicht überschreiten.
Doch selbst wenn die Kreuzfahrtschiffe kein Schweröl benutzen, heisst das nicht, dass sie nicht verschmutzen. In einer Erklärung von HFO-free Arctic aus dem Jahr 2019 heisst es, bei der Technologie, die den Schornstein der Schiffe von Schwefel reinigt, werde ein Giftstoff verwendet, den man nachher loswerden müsse. Die meisten dieser Reinigungsmittel werden damit beworben, dass man sie im Meer entsorgen könne, doch sind sie mit Schwefel, polyaromatischen Hydrocarbonaten und Schwermetallen belastet. Und wenn die Reiniungseinheit nicht funktioniert, weil es zu heiss oder zu kalt ist, brennt der Schiffsdiesel munter Schweröl mit einem hohen Schwefelgehalt.

Die erste Forderung nach einem Messgerät für die Verschmutzung durch Kreuzfahrtschiffe war schon im Jahr 2019 eingegangen. Damals hatte man den Wunsch abgelehnt.
Der Leiter der Gesundheitsbehörde, Alfred Schiöth, hatte angemerkt, dass die Häfen in der Bucht Faxaflóí solche Geräte bereits benutzen. “Wir beobachten die Messungen sehr genau, weil genau die gleichen Schiffe danach zu uns nach Norden kommen.”

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