Abkommen über Ölverschmutzung in der Arktis bald perfekt Skip to content

Abkommen über Ölverschmutzung in der Arktis bald perfekt

Vertreter der Arktis-Anrainerstaaten trafen sich gestern in Reykjavík zur fünften Runde der Verhandlungen über ein rechtsverbindliches Abkommen hinsichtlich Prävention und Reaktion im Falle einer marinen Ölpest in der Arktis.

greenland_psThemenfoto: Páll Stefánsson.

Das Abkommen wird im Lichte der steigenden regionalen Aktivitäten in den Bereichen Schifffahrt und Ölindustrie als notwendig erachtet.

Der Botschaftsrat für Arktische Angelegenheiten im Außenministerium Jónas Gunnar Allansson sagt, das Abkommen sei wegen der Abhängigkeit des Landes von der Sauberkeit der umgebenden Gewässer und Küsten besonders für Island wichtig.

Die dreitägige Konferenz der Arbeitsgruppe des Arktischen Rats zur Prävention und Reaktion auf arktische Meeresverschmutzung durch Öl, die gestern endete, wurde vom Co-Vorsitzenden Botschafter Anton Vasiliev (Russland) mit Unterstützung von zwei Co-Vorsitzenden, Karsten Klepsvik (Norwegen) und Botschafter David Balton (USA) geleitet.

Vasiliev sagte, die Verhandlungen seien gut gewesen, und der Text des Abkommens würde in Reykjavík fertiggestellt werden. „Von Anfang an bis zur heutigen Runde haben wir in einer Atmosphäre der Freundlichkeit, Kooperation und gemeinsamer Interessen in unserem Bemühen gearbeitet, und das ist sehr wichtig“, sagte er und lobte dies als sehr gute Bedingung für die Verhandlungen in Reykjavík.

Allerdings stellte Vasiliev heraus, dass einige Abschnitte der Vereinbarung, sowie die technische Arbeit an einigen Anlagen, in den kommenden Monaten noch vervollständigt werden müssten.

„Doch wir hoffen alle, dass sowohl der vorbereitete Text als auch die Arbeit, die noch getan werden muss, pünktlich fertig sein werden und das Abkommen beim nächsten Ministertreffen des Arktischen Rats am 15. Mai 2013 untzerzeichnet wird“, sagte er.

Laut Vasiliev ist die besondere Herausforderung, auf Ölverschmutzungen in der Arktis reagieren zu können, sowohl das physikalische Verhalten von Öl im kalten, eisigen Wasser, als auch die jüngsten Aktivitäten in der Arktis, die neue Fragen für die Region stellen.

„Es gibt viele Herausforderungen, die damit zusammenhängen. Der Arktische Rat hat einen sehr guten Job bei der der Analyse der Besonderheiten des Verhaltens von Öl in diesen harten, nordischen Bedingungen gemacht, und ist zu dem Schluss gekommen, dass die Bekämpfung von Ölverschmutzungen in der Arktis eine technisch schwierigere Aufgabe sein wird als irgendwo anders“, erklärte er.

„Es ist eine ganz neue Problemstellung, denn früher waren die arktischen Vorkommen an Kohlenwasserstoff im rauen Klima von Eis geschützt und unzugänglich. Durch Veränderungen, die im Norden vor sich gehen, klimatische Änderungen, technologische Änderungen und sogar politische Veränderungen – das Ende des Kalten Kriegs – werden die Kohlenwasserstoffvorräte immer besser zugänglich“, fügte er hinzu.

Vasiliev und Balton sagten, das Ziel des Abkommens sei, die Risiken der Rohstoffgewinnung im Norden zu minimieren.

„Eines der Hauptinteressen der Menschen [in der Arktis] ist es, an Rohstoffe zu kommen. Während wir Rohstoffe bekommen, sind wir uns aber auch der damit verbundenen Risiken bewusst, und die jüngsten Katastrophen im Golf von Mexiko und so weiter waren eine sehr düstere Mahnung an die Gefahren, die diejenigen erwarten, die Kohlenwasserstoff aus der Arktis holen wollen“, erklärte Vasiliev.

Balton erklärte, es sei ausgehandelt worden, dass im Falle einer Ölpest das Land, in dessen Gewässern die Verschmutzung stattfindet, die Unterstützung der anderen Unterzeichner des Abkommens beantragt. Die Länder, die in der Lage sind zu helfen, setzen dann alles daran zu helfen. Gemeinsame Ausbildung und andere Aktivitäten sind ebenso Teil der Vereinbarung.

Klepsvik betonte, der Nutzen der Vereinbarung sei der Austausch von Know-how und Ressourcen zum Thema.

„Das System ist fertig, also können wir sehr schnell handeln. Wir werden genau wissen, wen wir kontaktieren müssen, Zollfragen werden geklärt sein und so weiter, so dass jeder weiß, an wen er sich wenden kann – 24 am Tag an jedem Tag des Jahres – und nach sofortiger Hilfe fragen kann“, meinte er.

Laut Balton schaffe der rechtsverbindliche Charakter des Abkommens einen höheren Grad an Vertrauen darauf, dass die Zusammenarbeit tatsächlich klappt. Allerdings sagte Balton, die acht Länder arbeiteten sehr gut zusammen und er sei zuversichtlich, dass sie das Abkommen gewissenhaft umsetzen werden.

Klepsvik fügte hinzu, das Abkommen sei ein starkes Signal an den Rest der Welt, dass die Arktis-Anrainerstaaten vorbereitet sind, die Verantwortung zu tragen für das, was auf die erhöhten Aktivitäten in der Arktis einschließlich der Öl- und Gas-Aktivitäten folgt.

Die Arbeitsgruppe, die die internationalen Voraussetzungen zur Prävention und Reaktion auf Ölverschmutzungen untersuchte, wurde beim Ministertreffen des Arktischen Rats im Mai 2011 in Nuuk ins Leben gerufen.

Am Treffen nahmen Vertreter von acht Mitgliedstaaten des Arktischen Rats teil, aus Kanada, Dänemark (mit Grönland und den Färöerinseln), Finnland, Island, Norwegen, Russland, Schweden und den Vereinigten Staaten, sowie Mitglieder einiger ständiger Teilnehmer, bestehend aus Vertretern von Organisationen arktisch-indigener Menschen, und eingeladene Fachleute.

Das nächste Treffen findet in Kiruna, Schweden, am 15. Mai 2013 statt.

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