Meisterköche des Reykjavíker Hótel Holt bereiteten am Dienstag ein vulkanisches Gourmet-Dinner für Reisende in der Nähe des Kraters am Fimmvörduháls in Süd-Island zu. Auf der Speisekarte standen Hummersuppe und Seeteufel und Hummer vom Grill, der auf der glühendheissen Lava zubereitet wurde.
Foto: Páll Stefánsson.
Verzehrt wurde das Mahl draussen im kalten Wind und in der verwandelten Landschaft am Fimmvörduháls. Das vulkanische Restaurant wird auch in den kommenden Tagen geöffnet haben. Besondere Gäste des Hotels werden zum Mahl eingeladen, und bestimmt auch ein paar glückliche Touristen, wie Fréttabladid berichtet.
Polizei und Rettungsdienste mahnen, die Leute wären viel zu leichtsinnig in der Nähe des Ausbruchs. Darum wird nun eine Absperrung errichtet, die die Reisenden in sicherem Abstand zum Lavastrom halten soll und so Unfälle vermeiden soll.
Der Leiter des Hella Air Ground Rettungsteams, Svanur Saevar Lárusson, sagte gegenüber Morgunbladid, es sei unheimlich, zu beobachten, wie nahe manche Leute an die fliessende Lava herangehen, vor allem Fotografen, bei denen man meinen könnte, sie wollten direkt hineinspringen.
Es gibt viele Gefahren, vor denen sich die Leute in Acht nehmen müssen, sagte Lárusson. „Die Lava fliesst unter dem Schnee und bricht vielleicht gerade da aus, wo Menschen stehen.” Er sagte auch, es sei gefährlich, zu nahe an den Rand der Schlucht Hrunagil zu gehen; Schneebänke könnten jederzeit abbrechen.
Derzeit können Menschen vom Hochlandgebiet Thórsmörk aus in Richtung der Eruptionszone wandern. Wanderer werden gebeten, auf keinen Fall weiter als bis zum Heidegebiet Morinsheidi zu gehen.
Allerdings haben dies schon einige Leute missachtet. Sie wanderten weiter bis Heljarkambur. Dieser Weg führt über einen sehr gefährlichen steilen, verscheiten Hang. „Die Leute scheinen gewillt, ihr Leben zu riskieren, nur um ein bisschen näher heranzukommen”, sagte Lárusson.
Rettungsdienste halfen am Dienstag fast 20 unterkühlten und erschöpften Wanderern am Fimmvörduháls. Scheinbar hatten diese die Länge und Schwierigkeit der Wanderung völlig unterschätzt.
Man nimmt an, dass über das Osterwochenende eine grosse Zahl an Menschen kommen wird, um den Ausbruch mitzuerleben.
Der Reiseveranstalter Útivist führt Wanderungen mit unterschiedlichen Startpunkten durch, zu denen Reykjavík Excursions die Teilnehmer fahren wird. Längere und kürzere Wanderungen stehen auf dem Programm, zwei davon beinhalten eine Übernachtung in einer Hütte am Fimmvörduháls.
In Thórsmörk wird die Icelandic Touring Association Touristen führen, anleiten und unterbringen. Es wird geführte Wanderungen zu drei Stellen mit Blick auf den Ausbruch geben.
Ausserdem können Aussichtsflüge mit dem Hubschrauber unternommen werden (etwa mit nordurflug.is und helicopter.is), aber auch mit Ski-doos (snow.is) oder per Bus (re.is) kann das Schauspiel besucht werden. Auch selbst zusammengestellte Touren sind möglich (nordicvisitor.com).
Für angehende Vulkan-Reisende ist es wichtig, sich gut vorzubereiten, den Wetterbericht zu beachten und bei Nachrichten zum Ausbruch genau zuzuhören. Weitere Informationen unter icesar.com, vedur.is und almannavarnir.is.
All die, die nicht in Island sind, haben die Möglichkeit, die Aktivität des Vulkans live am heimischen Computer mitzuverfolgen.
Lesen Sie hier mehr zum Ausbruch.
Übersetzung: Gabriele Schneider.
Die deutsche Seite der Iceland Review Online wird über Ostern eine Pause machen, aber ab 6. April werden hier wieder neue Nachrichten zu lesen.