Der Europagipfel, der am 16. und 17. Mai in Reykjavík stattfindet, wird nicht nur Politiker und Staatslenker auf die Insel bringen, sondern auch hunderte bewaffneter Polizisten und Scharfschützen. RÚV berichtet, dass in Vorbereitung auf die Veranstaltung um die 300 Polizisten ein Spezialtraining im Waffengebrauch erhalten haben. Etwa 250 Herrenanzüge wurden angeschafft, damit die Polizisten ihrem Dienst in Zivil nachkommen können.
Bewaffnete Polizei ist ein eher seltener Anblick in Island, da normale Strassenpolizisten keine Waffe am Mann tragen. Eine Waffe befindet sich jedoch in den Polizeifahrzeugen, ausserdem gibt es eine bewaffnete Spezialeinheit, die bei gewaltsamen Auseinandersetzungen hinzugerufen werden kann. Eine derartige breite Bewaffnung von Ordnungshütern hat es auf der Insel noch nie zuvor gegeben.
Rund um das Konferenzzentrum Harpa werden sämtliche Strassen abgesperrt, die Wege für Fussgänger und Radfahrer bleiben zugänglich. Autofahrer müssen mit Verkehrsbehinderungen rechnen, weil die Gipfelteilnehmer mit Polizeieskorte unterwegs sein werden. Insgesamt haben 44 Staatsoberhäupter ihr Kommen zugesagt.
Island hat 850 aktive Polizisten. Die meisten von ihnen werden bei der Veranstaltung auf die ein oder andere Art im Dienst sein. Nach Angaben des Justizministers kostet der Grosseinsatz um die 1,4 Milliarden ISK (9,3 Mio EUR). Island hatte im vergangenen Jahr den Vorsitz im Europarat übernommen.