Chefepidemiologe macht Lockerungen für vierte Welle verantwortlich, warnt Norweger vor ähnlichen Massnahmen Skip to content
Chief Epidemiologist Þórólfur Guðnason
Photo: Chief Epidemiologist Þórólfur Guðnason.

Chefepidemiologe macht Lockerungen für vierte Welle verantwortlich, warnt Norweger vor ähnlichen Massnahmen

Islands Chefepidemiologe Þórólfur Guðnason hat in einem Interview mit dem norwegischen TV-Sender TV2 angegeben, die Lockerungen beim Versammlungsverbot in Island seien zu früh gekommen. “Der Virus gelangte über die Grenze, zur gleichen Zeit als es im Inland keine Seuchenschutzmassnahmen gab. Da hatte das Virus freie Bahn,” erklärte Þórólfur und warnte die Norweger davor, nicht den gleichen Fehler zu machen, sondern die Sache langsam anzugehen.

Die aktuelle vierte Welle in Island hat im Ausland einiges Aufsehen erregt, weil der Impfdurchsatz bei den Isländern zu den weltweit höchsten gehört.
Ende Juni, kurz vor Beginn der isländischen Urlaubszeit, hatte Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir angekündigt, dass sämtliche Personenzahlbeschränkungen, sowie Maskenpflicht und Abstandsregel ausgesetzt würden. Nur wenige Wochen zuvor war die Delta-Variante ins Land gekommen, mehrere tausend Inselbewohner hatten sich angesteckt, an die 100 Personen mussten ins Krankenhaus, und zwei ausländische Touristen sind an der Delta-COVID Variante gestorben.

Isländische Lektion zu Geimpftem
Die norwegischen Behörden denken derzeit RÚV zufolge darüber nach, den Weg der Dänen zu gehen und alle Personenzahlbeschränkungen Mitte kommenden Monats abzuschaffen. Þórólfur sagt, er habe davor bei den regelmässigen Treffen mit dem norwegischen Amtskollegen immer wieder gewarnt, und er hoffe, dort begehe man jetzt keinen Fehler.

Die vierte Welle habe die isländischen Behörden gelehrt, dass Geimpfte in Quarantäne müssen, wenn sie sich angesteckt haben. In Norwegen will man das nicht so handhaben. “Die Erfahrung hat gezeigt, dass 20 Prozent aller Ansteckungen in der vierten Welle bei Geimpften in Quarantäne aufkamen.” erklärt Þórólfur. “Die norwegische Regierung würde da einen Fehler machen.” Er weist darauf hin, dass seine Einschätzung auf der Erfahrung der letzten Wochen basiert.

Besonders wichtig sei es, die geimpften Touristen im Land zu überwachen. Es sei offensichtlich, dass Geimpfte sich anstecken und andere anstecken können. “In den vergangenen Tagen haben wir 40 Ansteckungen an der Grenze gefunden, und bei 30 von ihnen handelte es sich um geimpfte Personen.”

Auch Uniklinikdirektor Páll Matthíason war in der Sendung zu Wort gekommen. Er gab an, die vierte Welle habe die Isländer eiskalt erwischt.
“Das ist schwer gewesen. Das grösste Problem war, fähiges Personal für die Intensivstation zu finden.”
Dritter Interviewpartner war Jóhann Fjalar Skaftason, der während der vierten Welle an COVID-19 erkrankt war. Er verdanke es der Impfung, dass er sich nicht ins Krankenhaus gemusst habe. “Ich wäre viel kränker gewesen,” sagt Jóhann, der noch nicht wieder auf dem Damm ist.

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