Der Europagipfel in Reykjavík rückt immer näher, und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Nach Angaben des Flugserviceunternehmens Reykjavík FBE werden zwischen 40 und 50 Privatjets auf dem Reykjavíker Inlandsflughafen erwartet. Soviele Flugzeuge auf einmal habe es auf diesem Flugfeld noch nie gegeben.
“Das ist ein beträchtliches Wachstum auf diesem Sektor, wie in anderen Sektoren der Branche,” sagte FBE-Geschäftsführer Guðmundur Þengill Vilhelmsson in einem Radiointerview. Sein Unternehmen bedient alle Privatjets, die auf dem Inlandsflughafen landen. Am 16. und 17. Mai würden die Anwohner des Flughafens sicher den erhöhten Luftverkehr bemerken. Stattdessen falle der normale Flugverkehr an diesen beiden Tagen weg, so Guðmundur. “Der Inlandsflug läuft weiter, aber alle anderen Privatjets fallen weg.” Die Hälfte aller Flugzeuge, die Staatsoberhäupter nach Island fliegen, werden in Reykjavík landen und dort parken, die andere Hälfte fliegt dann vom Inlandsflughafen zum Parken weiter nach Keflavík.
Amtshilfe aus den nordischen Ländern
Staatsoberhäupter, Delegationen und Gäste kommen in 17 Hotels der Innenstadt unter. Polizeidivisionen aus den nordischen Ländern werden ebenfalls erwartet, um die 850 Mann starke isländische Polizei zu unterstützen. Ausserdem sind Dutzende von strombetriebenen Luxusfahrzeugen per Schiff nach Island gebracht worden, unter anderem für den Begleitschutz der Staatsoberhäupter.
Von 46 Politikern haben bislang 44 ihr Kommen zugesagt, und die Vorbereitung des Gipfeltreffens gehört damit zum umfangreichsten und kompliziertesten Projekt, was die isländische Polizei je zu organisieren hatte. Nicht nur Polizei aus den Nachbarländern, auch europäische Frontex-Grenzschutzbeamte werden eingeflogen, um den Schutz an der Landesgrenze zu stärken, ausserdem Europol-Mitarbeiter, die den Einreiseverkehr überwachen, gab der Leiter der internationalen Polizeiabteilung, Karl Steinar Valsson, RÚV gegenüber an.
In den Hotels werden sich Security-Mitarbeiter rund um die Uhr um den Schutz von Staatsoberhäuptern und Delegationen kümmern, und zwar so lange bis der letzte Staatsgast das Land verlassen hat. Da der Europagipfel voraussichtlich den Verkehr in der Hauptstadt stellenweise zum Erliegen bringt, sind Mitarbeiter von Behörden rings um die Harpa gebeten worden, im Homeoffice zu arbeiten, und die Bevölkerung wurde zur Kooperation aufgerufen.