WOW air mit amerikanischem Geld wiederbelebt Skip to content
WOW air
Photo: Flug Flugvöllur flugáhöfn.

WOW air mit amerikanischem Geld wiederbelebt

Die vormals isländische Fluglinie WOW air wird im kommenden Monat ihren Billigflugbetrieb auf Strecken nach Europa und in die USA aufnehmen, berichtet das Nachrichtenmagazin Kjarninn. Dies sei einer Pressemitteilung von USA Aerospace Associates LLC zu entnehmen, das Unternehmen hatte in Kaufverhandlungen um Anteile aus der Insolvenzmasse von WOW air gestanden.

Der erste Flug soll im Oktober zwischen Washington und Island stattfinden.

Grösster Anteilseigner der USA Aerospace Associates LLC ist Michele Roos­evelt Edwards, auch bekannt als Michele Ballarin. Sie hatte schon zuvor einen Kaufversuch unternommen, WOW Anteile zu übernehmen, und auch einen Vertrag darüber abgeschlossen.

Zur Zeit findet eine Pressekonferenz im Hotel Saga in Reykjavík statt. Die neuen Herren der Marke Wow air rechnen damit, dass das Geschäft zum kommenden Winter hin anrollen wird. Diesmal soll jedoch vermehrt Augenmerk auf den Cargoluftverkehr gelegt werden, schreibt Kjarninn.

Der Kaufpreis der Anteile, die die USA Aerospace erworben hat, ist bislang geheim, und auch Ballarin wollte dazu keine Aussage machen. Sie liess jedoch wissen, dass ihr Unternehmen sehr finanzstark sei, es gebe da keine Schulden, nur Eigenkapital. Das reiche aus, um langfristig hinter WOW air zu stehen.

Der Kauf erfolgt durch eine isländische Gesellschaft.

Die Hauptgeschäftsstelle der neuen WOW air soll am Washingtoner Flughafen Dulles eröffnet werden, das Unternehmen wird jedoch eine Zweigstelle in Keflavík sowie ein Büro in Reykjavík betreiben.

In der Pressemitteilung sagte Ballarin, der wiederaufgenommene Flugverkehr der WOW air habe grosse Bedeutung für Island und die Vereinigten Staaten und würde die kulturellen und wirtschaftlichen Bande zwischen Reykjavík und Washington fördern.

Wir planen den Passagiertransport mit mehreren Flugzeugen zu anzukurbeln, bevor der Sommer zuende ist. Vom ersten Tag des Cargoluftverkehrs, welcher in der kommenden Woche beginnen soll, wollen wir grossen Wert auf professionellen Service im Bereich des Transportes von Frischfisch und Meeresfrüchten für den amerikanischen Markt legen.”

In einem der Chefsessel bei WOW air hat unter anderem der Betriebsleiter der USA Aerospace, Charles Celli, Platz genommen. Er hatte zuvor bei Boeing gearbeitet und kennt sich damit im Hangar gut aus, denn zu Zeiten von Skúli Mogensen hatte die WOW air ausschliesslich Flugzeuge vom Typ Airbus in die Luft geschickt.

Mogensens WOW air hatte am 28. März Insolvenz angemeldet, nach einem mehrmonatigen Todeskampf auf offener Bühne.

Im Insolvenzreport, der den Gläubigern von den beiden Insolvenzverwaltern im August vorgelegt worden war, hatte es gehiessen, dass das insolvente Unternehmen immer noch in Verhandlungen mit einigen Interessenten über den Aufkauf von Warenzeichen, Domain, Buchungsmaschine und mobilem Eigentum aus der Betriebsmasse von WOW stehe. “Diese Verhandlungen laufen ganz gut und die Insolvenzverwalter hoffen, einen Vertrag über den Verkauf dieser Anteile abschliessen zu können.” hiess es in dem Report.

Die einzige Käuferin, die ihr Interesse zu der Zeit öffentlich bekundet hatte, war Michelle Ballarin.

Im Juli hatte sie einen Kaufvertrag über ausgewählte Anteile aus der Konkurzmasse aufgesetzt. In einem Interview hatte sie bekräftigt, dass eine Milliarde Kronen bereitstünden, um die neue Fluglinie für die kommenden zwei Jahre betreiben zu können.

Ende Juli war der Kaufvertrag jedoch für ungültig erklärt worden, weil auch nach mehrfachen Zahlungsaufforderungen die erste Rate des Kaufpreises nicht eingegangen war. Damals hatte es sich um eine Gesamtsumme von 180 Mio Kronen gehandelt, die in drei Raten gezahlt werden sollte.

Mitte August war Ballarin dann erneut nach Island gekommen. Das Reiseweb Turisti.is hatte damals berichtet, dass die Investorin erneut versuche, eine Fluglinie auf den Trümmern von WOW air zu gründen. Unterstützt wurde sie dabei von dem Vermittler Gunnar Steinn Pálsson und dem Juristen Páll Ágúst Ólafsson.

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