Das wilde Campen und Übernachten ausserhalb gekennzeichneter Campingplätze ist nun auch im Nordwesten Islands nicht mehr gestattet.
Für das Norðurlandi vestra trat eine neue Polizeiverordnung in Kraft, die zum ersten Mal für alle Gemeinden in der Region gültig ist.
“In bewohnten Gegenden ist es nicht gestattet, in Zelten, Campern, Wohnmobilen, Wohnanhängern und mit anderer vergleichbarer Ausrüstung ausserhalb von gekennzeichneten Campingplätzen zu übernachten.” heisst es im 12. Paragraphen der Verordnung.
An den meistbesuchtesten Touristenorten sollen nun Verbotsschilder aufgestellt werden, wo auch auf den nächstliegenden Campingplatz verwiesen wird.
Damit ist bezieht sich das Übernachtungsverbot in Campern, Wohnmobilen und Zelten auf fast das gesamte Land, im Ostland und im Südland waren vergleichbare Verordnungen schon in den Vorjahren in Kraft getreten.
Die Regelung gilt für besiedelte Gebiete.
In der Vergangenheit hatten Touristen, die ihre Camper auf Parkplätzen und in Hofeinfahrten zum Übernachten abgestellt hatten, wiederholt den Ärger der Bewohner provoziert, nicht zuletzt weil es auf Parkplätzen und in Hofeinfahrten keine sanitären Anlagen gibt.
Bis vor wenigen Jahren hatte in Island noch das Jedermannsrecht gegolten, nach dem man sich ausser auf bewirtschaftetem Land überall frei bewegen konnte und auch das Recht hatte, nach Anfrage beim Landeigentümer eine Nacht im Zelt zu übernachten. Die steigende Zahl der Übernachtungsgäste auf Parkplätzen rief nach einer neuen Regelung, die vor allem für Gemeindeländereien (dazu gehören in der Regel Parkplätze) Gültigkeit hat.