Nach dem Beginn der Spalteneruption in den Meradalir am gestrigen 23. August sind inzwischen einige Fakten bekannt:
Der Magmafluss soll mindestens fünfmal grösser sein als noch vor einem Jahr in den Geldingadalir, dennoch gilt die Eruption immer noch als eher klein. Der Ort, wo sich die Erde öffnete, könnte nicht besser “gewählt” sein, denn von hier aus trifft die Lava erst mal nicht auf wichtige Infrastrukturen wie Strassenverbindungen oder bewohntes Gebiet. Die ursprüngliche Fissur war 260 Meter lang, sie zog sich dann auf 130 Meter zusammen. Das gilt für derartige Ausbrüche als normal, sie konzentrieren sich nach einiger Zeit dann auf einen oder zwei Krater.
Ein Computermodel des Wetterdienstes zum möglichen Lavafluss stammt von vor dem Ausbruch und zeigt jedoch genau das was gestern geschehen ist. Damit dürfte die Lava von wichtiger Infrastruktur wegfliessen. Ein aktuelleres Modell ist in Arbeit.
Einar Hjörleifson von der Vulkanabteilung der Wetterbehörde, hatte darauf hingewiesen, dass es sehr wenig Asche gebe und daher keine Gefahr für die Luftfahrt bestehe.
Reste der alten Lava kommen ans Licht
Bislang benimmt sich der Ausbruch ähnlich wie der am Fagradalsfjall. Die Erdbebentätigkeit nimmt kontinuierlich ab, das letzte grössere Beben wurde mit M3,4 aufgezeichnet.
Inzwischen konnte auch die Lava untersucht werden. Es handelt sich um Basaltmaterial, welches chemisch dem ähnelt, was im letzten Jahr gegen Ende des Ausbruchs an die Oberfläche kam.
Der Geologe Olgeir Sigmarsson hält es für möglich, dass es sich um Lava handelt, die damals nicht an die Oberfläche gekommen war und nun nach oben gedrückt worden ist. Wenn dem so sei, dann könne es demnächst auch andere Lava geben, und man wisse, wieviel von der “alten” Lava in der Erdkruste erstarrt war, als der letzte Ausbruch versiegte.