Beim Untersuchungsausschuss für Verkehrsunfälle sind eine Menge zusätzlicher Informationen zum Fall der erkrankten Flugbegleiterinnen bei Icelandair eingereicht worden, und zwar kurz bevor der Abschlussbericht zur Kommentierung werden sollte. Der Ausschuss hat daher beschlossen, die Angelegenheit erneut zu prüfen, berichtet RÚV.
Ragnar Guðmundsson von der Luftfahrtabteilung wollte sich nicht äussern, woher diese zusätzlichen Informationen stammten. Er gab nur an, dass es sich um die grösste Untersuchung handle, die der Ausschuss jemals unternommen habe, und dass sehr viel Zeit und Resourcen darauf verwendet worden seien. Angesichts der neuen Informationslage werde der Fall erneut geöffnet und aber hintangestellt, damit andere Fälle zuerst abgeschlossen werden könnten.
Icelandair Pressesprecher Guðni Sigurðsson, bestätigte dass die Fluggesellschaft neue Daten eingereicht habe, kurz bevor der Abschlussbericht zur Kommentierung einging. Er wisse auch dass von Boeing und dem Triebwerkhersteller zusätzliche Daten gekommen seien. Das sei in solchen Fällen üblich.
Bei der Untersuchung geht es um die Erkrankung von Flugbegleitern der Flugzeuge vom Typ Boeing 757 und 767 bei Icelandair. Einige der Flugbegleiter seien sehr schwer erkrankt, manche sogar arbeitsunfähig, nachdem sie ernsthafte Vergiftungen erlitten und mit Landzeitfolgen zu kämpfen hätten.
Im September 2019 hatten drei Flugbegleiter auf einem Flug der Icelandair Sauerstoff benötigt, eine von ihnen hatte auf die Intensivstation gebracht werden müssen.
Die Untersuchung dieser Fälle ist ausgesprochen umfangreich. Der Ermittlungsausschuss hatte Informationen zu vergleichbaren Fällen der Jahre zwischen 2011 bis 2020 angefordert. Es handelt sich um acht Fälle, vier davon in einer Boeing 767 und vier in der 757. Bei den Ermittlungen waren auch Blutproben und chemische Proben aus den Flugzeugen gleich nach der Landung genommen worden. Bei den Ermittlungen konzentrierte man sich hauptsächlich auf Triebwerke und deren Instandhaltung