Einer neuen Studie zufolge werden bei nordischen Seevögeln immer höhere Quecksilberwerte gemessen, berichtet RÚV. Vor allem in Vögeln südlich von Grönland sind die Quecksilberwerte höher als an jedem anderen Ort im Nordatlantik.
Der isländische Biologe und Ornithologe Erpur Snær Hansen war einer von 79 Wissenschaftlern, die an der Studie gearbeitet hatten. Für die Quecksilbermessungen im Vogelorganismus wurden Federn von Zugvögeln gesammelt.
“Wir haben einen grossen Fleck südlich von Grönland gefunden,” erklärt er. “Vögel, die sich dort den Winter über aufhalten, haben viel höhere Quecksilberwerte als Vögel an jedem anderen Ort.” Das Quecksilber sei eine Mischung aus natürlichem Material und industrieller Verschmutzung, welche sich in den polaren Gewässern ansammle und dann im Eis festsitze. Im Frühling schmelze das Eis, und werde mit der Strömung entlang der grönländischen Küste getrieben.
Anfang Oktober war diese Seevogelregion per OSPAR Convention for the Protection of the Marine Environment of the North-East Atlantic international unter Schutz gestellt worden.
Die Ergebnisse haben möglicherweise weitreichende Folgen, erklärt Erpur. “[Quecksilbergehalte] steigen innerhalb der Nahrungskette, je höher man in ihr sitzt, desto mehr ist man ihnen ausgesetzt … die Leute sollten das überwachen, weil es auch den Fisch betrofft, den wir ins Ausland verkaufen wollen.”