Beim Gletscherlauf der Skaftá ist die bislang grösste gemessene Wassermasse zu Tal gelaufen. Seit Beginn des Laufs am vergangenen Freitag strömten 500 Millionen Liter (500 Gigaliter) Wasser in Richtung Meer, berichtet mbl.is
Aus den beiden Kratern liefen 436 Gigaliter, dazu kamen 65 Gigaliter aus dem normalen Wasser des Flusses um diese Jahreszeit.
Beim letzten Gletscherlauf Im Jahr 2015 wurden 425 Gigaliter Gesamtmenge gemessen, damals liefen jedoch nur 365 Gigaliter aus dem Gletscher. Wie die Katastrophenschutzexpertin Hildur María Friðriksdóttir mbl.is gegenüber sagte, war man zu Beginn davon ausgegaangen, dass der diesjährige Gletscherlauf kleiner ausfallen würde, weil sich weniger Wasser im westlichen Krater befand.
In diesem Jahr haben sich jedoch zum ersten Mal beide Schmelzkrater gleichzeitig entleert, was zu den grossen Wassermassen geführt hat.
Die Ringstrasse an der Eldhraun hatte gesperrt werden müssen, weil sie vom Wasser überschwemmt wurde. Inzwischen ist sie wieder für alle Fahrzeugarten befahrbar.
Landwirte gehen davon aus, dass der Gletscherlauf das Leben von so einigen Schafen gefordert hat. Gísli Halldór Magnússon auf Ytri-Ásum sagt, entweder sind die Schafe ertrunken, oder im Schlamm verendet. Ihm sei es gelungen, einige seiner Schafe aus der Eldhraun zu retten.
Das Wasser hatte einen grossen Anteil an Schlamm mitgeführt, welcher sich in den Hügeln der Eldhraun ansammelt und verfestigt.
Auch am Múlakvísl am Mýrdalsjökull war vor zwei Tagen Wasser aus dem Gletscher zu Tal geströmt, dort hatte sich zeitweise ein starker Schwefelgeruch bemerkbar gemacht. Nach Angaben der Vulkanabteilung beim isländischen Wetterdienst haben die beiden Gletscherläufe nichts miteinander zu tun, es sei purer Zufall dass sie sich zeitgleich zutragen.