Die Ministerin für Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei, Svandís Svavarsdóttir ist auf den Vorschlag der leitenden Amtstierärztin der Veterinäraufsichtsbehörde eingegangen, demnach soll die Methodik zur Ausrottung der Scrapie-Erkrankung bei Schafen geändert werden. Man will nun noch zielgerichteter und schneller einen scrapieresistenten Schafbestand in den Zuchtregionen heranziehen, die als Risikogebiete eingeordnet sind. Der Vorschlag liegt der Regierung vor.
Einer Untersuchung der Landwirtschaftshochschule nach lässt sich die Züchtung auf resistente Genotypen durch gezielte Genotypanalysen stark beschleunigen. Durch diese Arbeit wird die Wahrscheinlichkeit einer Scrapieinfektion verringert, mit allen damit verbundenen Kosten für den Einzelnen und den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Gemeinschaft. Des weiteren sieht der Vorschlag vor, dass das Ministerium Schafe, die nachweisbar das schützende Gen in sich tragen, von einer Keulung ausschliessen kann. Diese Schafe sollen stattdessen auf dem betroffenen Hof isoliert gehalten werden. So kann ein Bestand mit schützendem Erbgut in Scrapiegebieten herangezüchtet und gleichzeitig Krankheitsprävention betrieben werden, heisst es auf der Seite des Ministeriums.
„Die Regierung wird alles Notwendige tun, um die Landwirte darin zu unterstützen, einen Bestand mit schützendem Erbgut heranzuzüchten. Dem Vorschlag nach werden über 80 % der zur Zucht genutzten Schafe in den riskantesten Bereichen nach fünf Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht an Scrapie erkranken, damit sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Keulung,“ gab die Ministerin an. „Um diesen unheilbringenden Gast zu vertreiben, bedarf es der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten, Finanzierung und Kapazitäten zur Erbgutanalyse. Wir streben an, jedes Jahr 15.000 bis 40.000 Schafe auf Erbgut zu untersuchen, und mit diesen Maßnahmen wird die Wahrscheinlichkeit von groß angelegten Keulungen schnell abnehmen.”
Nach dem Bericht der Landwirtschaftshochschule belaufen sich die Kosten für die genannten Massnahmen auf 576 Mio ISK in den kommenden sieben Jahren. Die Finanzierung ist gesichert.
Die Tatsache, dass Schafe, bei denen das schützende Erbgut gefunden wurde, nun nicht mehr automatisch mitgekeult werden, wenn sie sich in einer mit Scrapie infizierten Herde befinden, war einer der grossen Streitpunkte in der Auseinandersetzung um die harten Ausrottungsmassnahmen gewesen. Nach einer Massenuntersuchung waren einige Tiere im Osten des Landes mit dem schützenden ARR-Genotyp gefunden und gleich der Zucht zugeführt worden, wobei man die Scrapie-Risikogebiete bevorzugt bediente. Eine Keulung ihrer Nachkommen im Ernstfall hätte die Verbreitung des schützenden Erbgutes langfristig stark verzögert.