Schwarzäugige Basstölpel mit Antikörper gegen Vogelgrippe Skip to content
Photo: Andreas Trepte, wikimedia. Northern gannet..

Schwarzäugige Basstölpel mit Antikörper gegen Vogelgrippe

Neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge hat sich die Augenfarbe von Basstölpeln, die die Vogelgrippe überlebt haben, von hellblau in schwarz geändert, berichtet Vísir. Dese Entdeckung könnte wichtig bei der Zuordnung der Vogelart werden. An der Untersuchung waren auch Wissenschaftler der Universität Íslands und des Versuchslabors Keldur beteiligt gewesen, Ergebnisse sind in der Zeitschrift bioRxiv zu finden.

Der Basstölpel brütet im nordwestlichen Atlantik, die Untersuchung war auf der Insel Bass Rock in Schottland durchgeführt worden, wo sich eine der grössten Basstölpelkolonien der Welt befindet. Die veränderte Augenfarbe des Seevogels war im vergangenen Juni aufgefallen. Daraufhin wurden aus Vögeln mit blauer und schwarzer Augenfarbe Blutproben entnommen, und es stellte sich heraus, dass die Schwarzäugigen Antikörper gegen das H5N1-Vogelgrippevirus in sich trugen.  In einem nächsten Schritt will man nun untersuchen, ob die veränderte Augenfarbe Auswirkungen auf die Seekraft des Vogels hat, ob sich eine solche Veränderung auch bei anderen Arten finden lässt, und was hinter der Veränderung stecken könnte.

Vogelgrippe raffte Wildvögel dahin
Der Basstölpel ist eine der grössten Tölpelarten der Welt. Seinen Namen erhielt er einst, weil er wie ein Tölpel auf Schiffen landete und damit leichte Beute für Seeleute darstellte.  Am wohl bekanntesten ist der Vogel für seinen spektakulären Sturzflug beim Fischen, wie in diesem Video zu sehen ist.
Die grössten Brutkolonien befinden sich in Kanada und auf dem Felseiland Bass Rock in Schottland. In Island brütet der Vogel vor allem auf der unter Naturschutz stehenden Insel Eldey vor der Südküste. Einst hatten sich dort zwischen 15.000 und 18.000 Paare alljährlich eingefunden, im letzten Jahr hatte der Eldey-Bestand dann schwer unter der Vogelgrippe zu leiden. Einem Elektriker, der vor 14 Jahren eine Webcam auf dem Eiland aufgestellt hatte, waren zahllose tote Vögel in den Kameraufnahmen aufgefallen. Auf Bass Rock war die Lebenserwartung des Basstöpels aufgrund der Vogelgrippe um 42 % gesunken, insgesamt war die Todesrate in allen 53 Tölpelbrutgebieten im Nordatlantik um 75 % gestiegen.

Auch Gänse und Schwäne hatten ganz offensichtlich unter der Vogelgrippe zu leiden. Die Vogelwacht, die das Gebiet zwischen Tví­sker im Öræf­i und Hval­nes in Lón überwacht, hat beobachtet dass viel weniger der Vögel ins Land kämen als sonst. Auch von Landwirten ist zu hören, dass sich längst nicht soviele heimkehrende Gänse und Schwäne wie in Vorjahren auf den Wiesen versammeln.

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