Der Saiblingbestand im Mývatn ist nach Angaben von Fachleuten beim Marineforschungsinstitut zurückgegangen. Nur zweimal seit Beginn der Zählungen ist in dem Bestand ein derartig starker Rückgang verzeichnet worden, berichtet RÚV.
Guðni Guðbergsson, der Bereichsleiter für Frischwasser- und Zuchtfisch beim Marineforschungsinstitut überwacht den Saibling im Mývatn seit 1986. Bei Zählungen in den Netzen stellte sich gestern heraus, dass nur wenige Saiblinge in dem See unterwegs sind. “Wir haben das in diesem wie in anderen Seen bemerkt, dass der Saibling in Island bedroht ist und man ihn nur vorsichtig nutzen sollte.”
Das Institut schlägt daher vor, den Fischfang dort generell einzuschränken, wenn die zu wissenschaftlichen Zwecken gefangenen Saiblinge näher untersucht sind.
Auch andernorts im Norden erlebt der beliebte Speisefisch gerade Veränderungen. In Nord-Norwegen geht der Bestand ebenfalls zurück, dafür gibt es mehr Bach- und Meeresforellen. Da suche man natürlich nach gemeinsamen Nennern, so Guðni. Man überlege, ob der Klimawandel etwas damit zu tun habe, aber selbst wenn das so sei, müsse man verstehen, was genau den Rückgang verursacht, wo sich der Flaschenhals befindet. „Wir sind am Flaschenhals angelangt, aber wir haben ihn noch nicht verstanden.“
Guðni sagt, zweimal sei der Saiblingbestand zusammengebrochen, das eine Mal im Jahr 1988, das andere Mal 1997. Danach habe der Saibling lange gebraucht, um sich zu erholen, und es gelang erst mit strengeren Fangvorschriften, die immer noch Gültigkeit haben.
„Das sind grosse Fische, die da jetzt an die Laichplätze kommen, um im Herbst abzulaichen, es wird also auch weiterhin genügend Laich geben und das ist wichtig.“