Im Reykjavíker Faxaflói-Hafen ist die Energiewende bereits voll im Gange, denn dort plant man die Bereitstellung von Strom sowohl für anlegende Schiffe während ihres Aufenthaltes, als auch für Schiffe, die Strom auf hoher See nutzen. Nach Angaben von Hafenmeister Gunnar Tryggvasson steht seine Direktion mit drei ausländischen Unternehmen in Verhandlungen für den Bau einer Elektrotreibstofffabrik in Grundartangi, welcher in der Schifffahrt zum Einsatz kommen soll.
Auch stärkere Stromanschlüsse in den Häfen werden erwogen. Im kommenden Monat gehe der grösste Anschluss im Hafenbereich Sundabakki ans Netz, der für das grösste Containerschiff des Landes gedacht sei. Der Landanschluss für kleinere Kreuzfahrtschiffe soll dann im kommenden Sommer im alten Hafen in Betrieb genommen werden.
„Danach prüfen wir Anschlüsse für die grössten Schiffe, aber da sprechen wir von Investitionen in einer Grössenordnung von einer Milliarde Kronen samt ausgedehnter Bauarbeiten. Da muss der Strom zum Hafen gebracht werden. Das sind riesige Schiffe, und da steht dann quasi ein ganzes Dorf an der Kaimauer, was fünf bis zehn Megawatt an Strom benötigt.“
Und noch mehr sei in Vorbereitung. Unter anderem will man die Gebührenliste für ankommnde Schiffe ändern, sodass umweltfreundliche Schiffe weniger zahlen als schwarze Schlote.
Angedacht sei auch, den Hauptkai in Akranes zu verlängern, damit kleinere Kreuzfahrtschiffe die Stadt in Westisland als attraktives Ziel nutzten, denn das würde auch die Belastung durch die vielen Kreuzfahrtschiffe während der Saison besser verteilen.