Sensationslustige Vulkanbeobachter können im Zeitraffer miterleben wie eine Webcam in der Lava untergeht. Mbl.is berichtete am Morgen, dass die zweite Webcam der Zeitung den Lavastrom nicht überstanden habe, ein Video zum Ereignis gibts im Link.
Damit ist klar, dass die Lava mit hohem Tempo unterwegs ist, denn die Kamera war ursprünglich mit sicherem Abstand von 20 Metern oberhalb des Lavastroms aufgestellt worden.
Die vier Meter hohen Schutzwälle am Ausgang des namenlosen Tals genügen offensichtlich nicht, um den Lavastrom zu hemmen und umzulenken. Erste Lavabrocken waren über den ersten, provisorischen Wall gefallen, der den Massen jedoch erstaunlich gut standhielt. Gestern Abend war daher beschlossen worden, die eigentlichen Wälle höher aufzuschütten. Die Einsatzkräfte setzen alles daran, dass die Lava nicht nach Nátthagi strömt, denn von da aus ist es nur ein kurzer Weg zum Suðurstrandavegur, wo ein ins Vulkangebiet verlegtes Glasfaserkabel und ein wichtiger Fluchtweg von der Halbinsel auf dem Spiel stehen.
Nach Angaben des Grindavíker Bürgermeisters besteht die Gefahr, dass sich bei anhaltendem Lavafluss die umliegenden Täler alle füllen. Nátthagi müsse unbedingt bis zuletzt verteidigt werden.
Die isländische Regierung hat heute eine unbürokratische Finanzhilfe von 20 Millionen ISK für die Erhöhung der Schutzwälle zugesagt.
Derweil spuckt die Lavafontäne weiter glühendes Material bis zu 300 Meter hoch in die Luft, und mancherorts regnet es danach Bimssteinchen. Die Fotografin Signe Fogelqist berichtet, dass das vulkanische Material erst ein bis zwei Minuten nach Ende der Fontäneneruption auf die Zuschauer am Hang niedergeregnet sei. Man könne sich daher gut vorstellen, wie weit die Bröckchen in die Luft geschleudert würden.