Reykjanesausbruch: Lavafluss unter der Oberfläche deutet auf Schildvulkan hin Skip to content
Photo: Golli. Hikers admiring lava from the Reykjanes eruption.

Reykjanesausbruch: Lavafluss unter der Oberfläche deutet auf Schildvulkan hin

Ein Grossteil der Lava aus dem Vulkanausbruch in den Geldingadalir befindet sich inzwischen unter der erstarrten Lavaoberfläche und ist der Sicht entzogen. Der Hauptkrater beginnt langsam sich zu schliessen, weil die Lava an den Kraterrändern erkaltet. Es sieht damit ganz danach aus, als ob sich der Ausbruch zu einem Schildvulkan entwickelt. Schildvulkane entstehen, wenn Lava über einen langen Zeitraum kontinuierlich fliesst.
Das bei Touristen ausgesprochen beliebte Ausbruchsgebiet wird demnächst einen neuen Wanderweg benötigen, denn die Lava ist bereits auf dem Weg zum zur Zeit einzig begehbaren Wanderweg. Ein neuer Zugang ist bereits von den Behörden genehmigt worden.

Der Ausbruch in den Geldingadalir hatte am 19. März 2021 begonnen. Inzwischen haben Geologen drei Aktivitätsperioden definiert, seit Magma aus fast 20 Kilometern Tiefe aus dem Bereich des Erdmantels die Erdoberfläche erreichte. Während der ersten beiden Wochen zeigte der Ausbruch einen stetigen, dann zunächst weniger werdenden Lavafluss, der mit sieben bis acht Kubikmetern pro Sekunde begann und sich auf vier bis fünf Kubikmeter reduzierte. Die zweite Periode begann im April. Sie wurde durch neue Schlote nördlich der ersten Krater charakterisiert, sowie einem Lavafluss von durchschnittlich fünf bis acht Kubikmeter pro Sekunde.
Die dritte Periode fand in den vergangenen sieben Wochen statt, als die Lava aus einem einzelnen grossen Krater emporstieg. Hier hat sich das Flussvolumen von fünf bis acht Kubikmetern auf bis zu 13 Kubikmeter pro Sekunde erhöht.

“Jetzt schliesst sich der Krater ganz langsam. Vor allem dieser Kanal wird immer weiter überdeckt. Dann spült es über die Kante, und die Decke wächst immer höher,” erklärt Þorvaldur Þórðarson, Professor der Geologie am Institut für Geowissenschaften der Universität. Der Hauptfluss der Lava befinde sich unter der Oberfläche. Das bedeute jedoch auch, dass sich die Lava weiter ausbreiten könne. “Der Hitzeverlust verringert sich, und umso heisser und dünnflüssiger kommt die Magma aus dem Fördersystem. Dann hat sie es einfacher, sich zu verteilen und den Lavastrom zu verlängern, der immer weiter wächst,” führte Þorvaldur Vísir gegenüber aus.

Das Spektakel und Naturschauspiel hingegen werde sich vermindern. Statt der bisherigen Fontäne, die Zuschauer begeisterte, gibt es nun einen brodelnden See, der von unten mit Magma gespeist wird. Aus Seen wie diesem läuft die dünnflüssige Lava in alle Richtungen. Als klassischen Schildvulkan wollte Þorvaldur den Ausbruch nicht bezeichnen, doch die Aktivität deute darauf hin. “Es nähert sich dem. Es ist noch nicht ganz einer geworden, aber es geht in die richtige Richtung.”
In Zukunft werden also Drohnenaufnahmen von den Geschehnissen am Krater das Gesamtbild der Eruption ergänzen müssen.

Seit Beginn der Eruption hatten Einsatzkräfte der freiwilligen Rettungsgruppen die Region überwacht, um die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. Einer der markierten Wanderwege war am Wochenende versperrt worden, nachdem Lava den beliebten Aussichtshügel Gónhóll umflossen hatte. Bogi Adolfsson, der Leiter des Grindavíker Rettungsteams Þorbjörn, sagt, man erwarte dass die Lava auch den derzeitigen Wanderweg überfliessen werde. Ein neuer Wanderweg ist behördlich bereits genehmigt und in Vorbereitung.

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