Der Vulkanausbruch in den Geldingadalir ist nach Ansicht des Geologen Magnús Tumi Guðmundsson offenbar tatsächlich ein Schildvulkan. Vulkane dieser Art bilden schildartige Berge, doch um sich zu einem Gebilde wie den Skjaldbreiður aufzutürmen, muss noch viel Lava fliessen. Die Entstehungszeit des Skjaldbreiður wird auf 30 bis 100 Jahre geschätzt. Der Ausbruch in den Geldingadalir verläuft zwar schildvulkanartig, doch könne man Magnús zufolge nicht sagen, ob er auch lange genug andauert.
Der letzte vergleichbare Vulkanausbruch liegt noch nicht so lange zurück: im Jahr 1963 entstand nach einem dreieinhalb Jahre andauernden Lavafluss die Insel Surtsey vor der Küste der Westmännerinseln.
Der gerade mal drei Monate alte Ausbruch auf der Halbinsel Reykjanes zeige den gleichen Ablauf. Niemand könne eine Prognose darüber abgeben, wann er zuende gehe. Permanenter Lavafluss über einen langen Zeitraum sei ganz im Stil eines Schildvulkans, auch wenn nicht zwingend ein Schildberg von der Grösse des Skjaldbreiður dabei herauskommen müsse.
Erst wenn der Ausbruch über einen ähnlich langen Zeitraum wie die Surtsey-Eruption andauert, besteht nach Magnús’ Einschätzung die Möglichkeit, dass sich ein Berg oder eine Lavaplatte bildet.
Zur Zeit füllt der Lavastrom die angrenzenden Täler Geldingadalir, Meradalir und Nátthagi und läuft von Nátthagi aus auf zur Küste herunter. Die Behörden gehen davon aus, dass der Suðurstrandavegur in den kommenden zwei Wochen durch Lava versperrt wird.