Die in den vergangenen vier Tagen geförderte Lavamenge am Litli-Hrútur betrug 13 Kubikmeter pro Sekunde, berichtet RÚV. Das ist nur minimal weniger als in den ersten drei Tagen. Die 8,4 Millionen Kubikmeter grosse Lavadecke erstreckt sich aktuellen Satelittenmessungen zufolge jetzt über 0,83 Qudratkilometer.
Ähnlicher Umfang, hohe Kohlendioxidkonzentration
Auf der Webseite des Geologischen Institutes heisst es, dass die Lavaproduktion der ersten sieben Tage einen ähnlichen Umfang wie beim Ausbruch in den Meradalir im vergangenen Jahr hatte, aber zwei- bis dreimal soviel wie in den Geldingadalir im Jahr 2021.
Die Lavadecke verschiebt sich Messungen zufolge um 300 bis 400 Meter pro Tag. Sie ist durchschnittlich um die 10 Meter dick, und an manchen Stellen bis zu 20 Meter. Die Lava selbst ist von ähnlicher Art wie gegen Ende des Geldingadala-Ausbruchs und bei Meradala-Ausbruch. Auch die chemische Zusammensetzung ist untersucht worden. Interessanterweise wirft die aktuelle Lava, anders als ihre Vorgängerinnen, keine Blasen an der Oberfläche.
Das austretende Gas hingegen ist vergleichbar mit dem zu Beginn des letztjährigen Ausbruchs. Es weist relativ hohe Kohlendioxidkonzentrationen auf, die sich nach Ansicht von Wissenschaftlern wahrscheinlich im Vorfeld des Ausbruchs angesammelt haben.
Weiterhin Gefahr durch Gas und Qualm
Das Vulkangebiet ist gestern für die Öffentlichkeit wieder geöffnet worden. Allerdings gibt es eine Sicherheitszone, in die niemand hineinspazieren sollte. Trotz aller Löschbemühungen wüten immer noch Moosbrände, deren Qualm zusätzlich zu den giftigen Dämpfen aus dem Schlot gesundheitsgefährdend sind.
Das hielt Vulkanlustige jedoch nicht vom Ausflug ab, allein in der vergangenen Nacht sind um die 2000 Besucher am Litli-Hrútur gewesen. Bis auf wenige Zwischenfälle ist die Nacht ruhig verlaufen, hiess es seitens der Einsatzkräfte. In einem Fall hatten sich Besucher bis an den Kraterrand begeben, Polizeieinsatzkräfte waren ihnen gefolgt, und als das Gasmessgerät Alarmsignale von sich gab, drehten die Polizisten wieder um. Auch die Freiwilligen der Rettungstrupps hatten zuvor angekündigt, niemanden aus der Gefahrenzone zu holen, wenn Retter sich dafür selbst in Lebensgefahr begeben müssten.
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