Reykjanes: Vulkanausbruch hat begonnen Skip to content
Photo: Alessandro Muller, Screenshot.

Reykjanes: Vulkanausbruch hat begonnen

Nach tagelangem Warten hat die vulkanische Eruption um 16.40 Uhr am Litla Hrútur auf der Halbinsel Reykjanes eingesetzt, gibt der isländische Wetterdienst bekannt. Zu Beginn war die erste Spalte, aus der Lava hochspritzte, 200 Meter lang, aus zwei kleineren Spalten quoll dann Lava im Ost- und Nordosthang des Litla Hrútur. Alle Spalten weisen nach Nordost in Richtung Keilir. Die Lava fliesst in eine Senke und von dort aus in nordöstlicher Richtung.

Mitarbeiter der Abteilung für Vulkane und Erdbeben beim isländischen Wetterdienst sind vor Ort und haben mit Messungen begonnen. In den Kommunen Reykjanesbær, Vogar, Vatnsleysa und im Hauptstadtbereich muss wegen des Südwindes heute Abend und Nacht mit Gasaufkommen gerechnet werden.

Tagelanges Vorspiel
Am Samstagmorgen hatte es an der alten Ausbruchsstelle am Fagradalsfjall einen Tremor gegeben. Am Samstagabend ereignete sich am Driffell um 22.23 Uhr ein heftiges Erdbeben der Stärke 5,2 das im ganzen Land zu spüren gewesen war. Dieses Beben hatte möglicherweise Auwirkungen auf das Grundwasser im Borgarfjörður, dort wurde eine Trübung des Wassers festgestellt.
Heute Mittag um 14 Uhr wurde wieder ein Tremor im alten Ausbruchsgebiet aufgezeichnet. Um 16.30 Uhr setzte der Tremor erneut ein, kurz darauf riss die Erdoberfläche auf und die Magma bahnte sich ihren Weg nach oben.

Grösserer Ausbruch als letztes Jahr
Der Geologe Magnús Tumi Guðmundsson gab RÚV gegenüber an, der Ausbruch ereigne sich an einer günstigen Stelle, die Spalten zeigten in Richtung Keilir, die Lava fliesse nach Süden, wo sie erst nach vielen Kilometern irgendwas gefährden könnte. Nach einem Erkundungsflug über das Gelände sagte er, der Ausbruch sei mindestens zehnmal stärker als der erste zu Beginn, und zwei- bis viermal grösser als der im letzten Jahr. Dichter Qualm liege über dem Gebiet, und die Lava breite sich schnell aus. Es handle sich hier um ein grösseres Ereignis. Wenn die Lava in der Menge und dem Tempo weiterfliesse, erreiche sie die Meradalir, wo die alte Lavadecke liegt. Nicht nur der Qualm, auch die Gasbelastung sei weitaus stärker als im letzten Jahr, und sie stelle auch die grösste Gefahr dar.

Gefahrenstufe und Sperrungen
Die Behörden haben die Gefahrenstufe ausgerufen und warnen dringend davor, das Ausbruchsgebiet zu betreten, zumindest solange bis die Wissenschaftler ihre Messungen beendet haben.
Einige Strassen und Wege sind gesperrt worden, und die Polizei hat alle Hände voll damit zu tun, Vulkanlustige von der Wanderung abzuhalten. Der Ausbruch ist nicht leicht zugänglich und der Weg sehr weit. Ausserdem können sich jederzeit weitere Spalten öffnen.
Autofahrer werden gebeten, ihr Fahrzeug nicht einfach am Strassenrand abzustellen oder gar mitten auf der Strasse anzuhalten, weil sie den Ausbruch anschauen wollen.

Hier findet man alle bislang verfügbaren Webcams.

 

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