Neusten Daten der Erdbebenabteilung beim Wetterdienst deuten darauf hin, dass gestern bei Svartsengi in der Nähe der Blauen Lagune eine Landhebung eingesetzt hat. Bislang gibt es keine Anzeichen dafür, dass sich Magma der Erdoberfläche nähert, aber Bewegungen in den Erdspalten der Region könnten am Ende dazu führen, dass sie weiter nach oben dringt, berichtet RÚV.
Die Landhebung konnte in GPS- und Satellitendaten nachgewiesen werden. Schon in 2020 und 2022 hatte in diesem Gebiet, nordwestlich des Berges Þorbjörn, eine Landhebung stattgefunden, nun zum fünften Mal, und diesmal offenbar rascher als zuvor. Zwar gibt es bislang keine Hinweise auf Magmabewegungen, doch das kann sich schnell ändern, etwa wenn Erdbeben die Lage in den vielen Erdspalten verändern.
Am Donnerstag war berichtet worden, dass sich unter dem Fagradalsfjall eine Magma-Intrusion bilden könnte. Der Vulkanologe Ármann Höskuldsson sagte RÚV gegenüber, dies könne darauf hindeuten, dass die Magma sich näher an der Eldvörp befinde und in die Kruste vordringe, wie es am Fagradalsfjall der Fall gewesen sei. Morgen Abend soll es neue Daten zur Tiefe und Grösse der möglichen Intrusion geben.
Seit dem 25. Oktober waren in der Region nördlich um Grindavík um die 7000 Erdbeben aufgezeichnet worden. Die Intensität der Beben hat etwas nachgelassen, die Serie selbst hält jedoch noch an.
Die Eldvörp ist eine zehn Kilometer lange Spaltenreihe, die sich vier Kilometer südwestlich der Blauen Lagune befindet. Sie gilt eine Art kleinere Ausgabe der Lakagígar, und ist im 13. Jahrhundert während der Reykjanesfeuer entstanden. Hier findet man ein Video des Umweltschützers und Fotografen Ellert Grétarsson über die 800 Jahre alte Kraterreihe.